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Politik

USA: Erste Corona-Impfung im TV übertragen

14. Dezember 2020

Als erster Mensch in den Vereinigten Staaten hat sich eine New Yorker Krankenschwester gegen das Coronavirus impfen lassen. Damit beginnt die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes.

USA New York | Krankenschwester Sandra Lindsay bekommt Covid-19 Impfung
Krankenschwester Sandra Lindsay bekommt die erste Corona-ImpfungBild: Mark Lenninhan/AFP/Getty Images

Die Corona-Pandemie wütet in den USA stärker als je zuvor - jetzt aber beginnen auch dort die Impfungen. Der Fernsehsender CNN übertrug Bilder von der Impfung einer Krankenschwester mit dem Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer im Osten des New Yorker Stadtteils Queens. 

"Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsay nach der Impfung. "Wir erleben eine Pandemie, wir müssen alle unseren Teil beitragen. Ich möchte jeden ermutigen, sich impfen zu lassen."

Die USA sind das Land mit den meisten bestätigten Corona-Infektionen und Todesfällen weltweit. Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität wurden inzwischen mehr als 16,2 Millionen Infektionen registriert. Knapp 300.000 Menschen starben an den Folgen der Krankheit.

Impfungen laufen in allen Bundesstaaten an

Wenige Minuten nach der ersten Impfung twitterte Präsident Donald Trump: "Herzlichen Glückwunsch USA! Herzlichen Glückwunsch Welt!". Trump nimmt den schnellen wissenschaftlichen Erfolg des Impfstoffs für sich in Anspruch, Pfizer hat aber immer wieder betont, nicht Teil des US-Regierungsprogramms zu sein, um politisch unabhängig agieren zu können. 

Nun sollen als erstes Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft werden. Es handelt sich um die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes, laut CNN sollen in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen.

Kleiner Pieks: Auch in Schottland wird seit letzter Woche fleißig geimpftBild: Jeff J Mitchell/REUTERS

In Großbritannien sind in den vergangenen Tagen bereits Zehntausende mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft worden - als erstes sind Menschen über 80 Jahre und medizinisches Personal an der Reihe.

Seit dieser Woche soll der Impfstoff auch in ausgewählten Arztpraxen im ganzen Land gespritzt werden können. Großbritannien hatte als erstes Land weltweit das Vakzin der Mainzer Firma und des US-Pharmakonzerns zugelassen.

Druck auf die Europäische-Arzneimittel-Agentur steigt

Pfizer und Biontech hatten auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung des Corona-Impfstoffs beantragt. Spätestens am 29. Dezember werde das Gutachten des Expertenausschusses vorliegen, erklärte die Direktorin der EMA, Emer Cooke, in Amsterdam. "Die europäischen Bürger haben uns gesagt, dass sie eine schnelle Zustimmung wollen, aber viel wichtiger, sie wollen eine gründliche Überprüfung von Nutzen und Risiken des Impfstoffes, so dass sie überzeugt sind, es ist sicher, wirksam und von hoher Qualität."

Der Druck auf die EMA sei seit den Notfallzulassungen in Großbritannien und den USA gewachsen, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte diese Debatte mit einem Tweet angeheizt, in dem er schrieb: "Alle nötigen Daten zu Biontech liegen vor. UK + US haben bereits Zulassungen erteilt." Eine Prüfung der Daten und die Zulassung durch die EMA sollten schnellstmöglich erfolgen.

Mögliche Zulassung Ende Dezember erwartet

Sein Sprecher betonte jedoch, Spahn habe damit nicht sagen wollen, dass es auch für Deutschland eine nationale Notfallzulassung geben solle. Man erwarte eine Zulassung am 29. Dezember und erwarte, dass bis März elf Millionen Impfdosen für Deutschland zur Verfügung stünden - drei bis vier Millionen davon im Januar.

Die Bundesregierung hatte sich gegen eine national ebenfalls mögliche Notfallzulassung entschieden, weil man innerhalb der EU agieren will und sich Sorgen um die Akzeptanz des Impfstoffes macht.

mit/sti (dpa, rtr, afp)

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