Erste Design-Biennale in London eröffnet
7. September 2016Wie sieht die Zukunft aus? Die neue Ausstellung mit dem Titel "Utopia by Design" möchte Antworten geben. Der Titel der Biennale ist eine Anspielung auf das philosophisch-politische Werk "Utopia", das der britische Schriftsteller Thomas Morus vor 500 Jahren verfasst hat.
Der deutsche Beitrag (Artikelbild) kommt von dem Münchner Designer Konstantin Grcic. Der Titel nimmt Bezug auf ein Zitat des US-Schauspielers John Malkovich "Utopia means elsewhere" (Utopie bedeutet anderswo). Grcic will die Zuschauer bewusst zum Nachdenken über ihre eigenen Utopien anregen: "Durch einen leeren, in grellem Weiß gehaltenen und hell ausgeleuchteten Raum, der nichts weiter enthält als den nüchternen, erklärenden Text zur Ausstellung, betritt der Besucher ein dunkles Zimmer: schallgedämpft, mit einem auf einem Bildschirm lodernden Kaminfeuer, das als kulturübergreifend funktionierendes, visuelles Element den Betrachter kontemplativ in seinen Bann zieht, wird er dazu eingeladen, die Gedanken schweifen zu lassen und in eine andere Welt einzutauchen", heißt es in der Beschreibung des Beitrags.
"Deutschland hat eine lange Tradition, was Design betrifft", sagte Grcic bei der Eröffnung am Mittwoch. Das sei bereits im Bewusstsein der Menschen angelangt. Daher könne man sich frei machen von einer reinen Leistungsschau kommerziell erfolgreicher Produkte.
Grcic ist insbesondere als Möbeldesigner erfolgreich und vertrat Deutschland bereits bei der Architektur-Biennale 2012 in Venedig.
Streetlife in Beirut
International bekannte Designer aus sechs Kontinenten zeigen ihre Werke in London. Auffällig sind auch die Arbeiten der Architektin Annabel Karim Kassar. In ihrem Pavillion lässt sie das Leben auf den Straßen Beiruts am Betrachter vorbeiziehen, mit Einblicken, Emotionen und Klängen.
Die Design-Biennale ist bis zum 27. September geöffnet.
sw/so (dpa)