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Milliarden-Etat für Spiele in Rio

24. Januar 2014

Olympia ist kostspielig: Die Spiele in Sotschi werden garantiert die teuersten aller Zeiten. Das hat vor allem mit dem Ehrgeiz des russischen Präsidenten zu tun. In Brasilien ist die Lage völlig anders. Einerseits.

Das Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: VANDERLEI ALMEIDA/AFP/Getty Images

Andererseits sind Olympische Spiele selbst am Zuckerhut nicht für kleines Geld zu haben. Folgerichtig wird die Jugend der Welt auch dort auf erhebliche Investitionen treffen: Mit sieben Milliarden Reais (2,2 Milliarden Euro) plant das lokale Organisationskomitee in Rio de Janeiro für die Sommerspiele 2016. Ursprünglich waren für diesen Etat noch 4,2 Milliarden Reais (2009) vorgesehen, doch Inflation (31,9 Prozent), vier neue Sportarten und gestiegene Technologiekosten treiben die Kosten nach oben.

Und außerdem reicht diese Summe gerade einmal für Planung und Durchführung der ersten Spiele in Südamerika.

Zwei weitere Etats folgen noch

Am 28. Januar wird der "operative Etat" präsentiert, der auch öffentliche Ausgaben für den Bau der Sportstätten und des Pressezentrums enthält. Im März schließlich folgt der Etat für die Infrastruktur in Rio.

In den Unterlagen zu Rios Kandidatur wurde das Gesamtbudget mit 28,8 Milliarden Reais (rund neun Milliarden Euro) veranschlagt. Komitee-Präsident Carlos Nuzman verweist auf das Budget der Spiele um London, das um 30 Prozent höher gelegen habe. Ein Fünftel des Rio-Etats steuert das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei. "Wir werden kein Geld von der Regierung in Anspruch nehmen", versicherte der Generaldirektor des Komitees, Sidney Levy.

Es wird schon längst für Olympia gebaut

Bild: AP

Eröffnung und Abschlussfeier finden im Stadion Maracanã (Artikelbild und Bild oben) statt. Die Arbeiten für das olympische Dorf in Barra da Tijuca im Westen Rios begannen im Juli 2012 auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke von Jacarepaguá. Immer wieder hatte es in den Reihen des IOC besorgte Äußerungen über Verzögerungen in Rio gegeben. Kritik gibt es zudem wegen der starken Verschmutzung der Guanabara-Bucht, dem olympischen Segelrevier.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte sich in dieser Woche in Brasília mit Staatspräsidentin Dilma Rousseff getroffen und nach den Gesprächen von "großen Fortschritten" gesprochen. Bei der Gelegenheit besichtigte der IOC-Chef in Rio de Janeiro das Maracanã-Stadion, in dem auch der Fußball-Weltmeister 2014 ermittelt werden soll. Derzeit ist Brasilien nämlich voll und ganz mit der Fußball-WM (12. Juni bis 13. Juli) beschäftigt. Vorfreude und Erwartungen sind groß, doch unter der Oberfläche brodelt es: Die Proteste, die Brasilien 2013 erschütterten, könnten neu aufflammen und das Großereignis überschatten. Schon für diesen Samstag sind landesweite Proteste in 36 Städten geplant.

"Es wird keine Probleme geben"

Und obwohl bei der WM-Vorbereitung längst nicht alles rund läuft, hat FIFA-Präsident Joseph S. Blatter den brasilianischen Gastgebern sein Vertrauen ausgesprochen: "Ich bin Weltmeisterschaften gewohnt. Es wird keine Probleme geben, am Ende wird alles gut", sagte Blatter nach einem Treffen mit Staatschefin Rousseff in Zürich. Es seien noch einige Monate bis zum Start der WM und "wir haben hier und dort noch Anpassungen durchzuführen. Aber die Zuversicht regiert". Zuletzt hatten Verzögerungen beim Stadionbau in Curitiba für Ärger gesorgt. FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke drohte zuletzt damit, Curitiba als Austragungsort zu streichen.

rb/nis (dpa, sid)

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