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Erste Neuseeländer geben Schusswaffen ab

13. Juli 2019

Nach dem Doppelanschlag von Christchurch im März hat Neuseeland halbautomatische Schusswaffen verboten. Der Staat bietet den Besitzern an, diese aufzukaufen. Nun läuft die erste Aktion an, die Gewehre einzusammeln.

Neuseeland Christchurch Waffenabgabe nach Gesetzesänderung
Bild: Getty Images/K. Schwoerer

Die erste von mehr als 250 geplanten Sammelaktionen fand in der Stadt Christchurch statt, wo ein rechtsextremer Attentäter im März das Feuer auf Gläubige in zwei Moscheen eröffnet hatte und 51 Menschen erschoss. Ziel sei es "die gefährlichsten Waffen aus dem Verkehr zu ziehen", sagte Polizeiminister Stuart Nash. Die Aktion wurde von bewaffneten Polizisten überwacht: 169 Waffenbesitzer gaben 224 Waffen sowie 217 Waffenteile samt Zubehör ab, die dann in einer hydraulischen Presse zerstört wurden.

Die Behörden zahlten mehr als 433.000 Neuseeland-Dollar (257.000 Euro) an Entschädigungen auf die Bankkonten der Besitzer der Waffen ein. Der örtliche Polizeichef Mike Johnson sagte, in der gesamten Verwaltungsregion Canterbury, zu der auch Christchurch gehört, hätten 903 Waffenbesitzer 1415 Waffen zur Abgabe registriert.

Diese Schusswaffen wurden in Riccarton Racecourse eingesammelt und werden zerstörtBild: Getty Images/New Zealand Police

Neuseeland hatte nach dem Anschlag im April ein Verbot von militärischen Halbautomatik-Gewehren beschlossen. Der Angreifer von Christchurch hatte unter anderem zwei solcher Gewehre verwendet, mit denen in schneller Folge Kugeln mit großem Kaliber abgefeuert werden können.

Sechs Monate Zeit zur Rückgabe

Der Pazifikstaat stellt für das Vorhaben 208 Millionen Neuseeland-Dollar (etwa 121 Millionen Euro) zur Verfügung. Das Geld ist für Bürger gedacht, die ihre Waffen legal erworben hatten. Sie sollen zwischen 25 und 95 Prozent des Kaufpreises zurückerhalten. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach Modell und Alter der Waffen. Für die Rückgabe ist bis zum 20. Dezember Zeit. Für Besitzer illegaler Waffen gilt für sechs Monate eine Amnestie, wenn sie zur Polizei kommen. Nach Ablauf dieser Frist droht ihnen eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. In Deutschland sind halbautomatische Waffen nur für die Jagd und im Sport erlaubt.

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Bei dem Anschlag in Christchurch waren am 15. März während der Freitagsgebete in der Al-Noor-Moschee und in der Linwood-Moschee 51 Menschen getötet worden. Als mutmaßlicher Attentäter sitzt ein 28 Jahre alter Rassist und Rechtsextremist aus Australien in Untersuchungshaft. Dem ehemaligen Fitness-Trainer droht lebenslanges Gefängnis. Der Mann hatte seit 2017 einen neuseeländischen Waffenschein. Zumindest einen Teil der Waffen kaufte er legal übers Internet. Der Prozess soll im Mai 2020 beginnen.

kle/as (afp, rtre, ape, dpa)

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