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Erste russische Delegation seit Assads Sturz in Syrien

28. Januar 2025

Unter dem Langzeit-Machthaber hatte Russland zu Syriens wichtigsten Verbündeten gezählt. Nun besucht erstmals eine Delegation aus Moskau die neue Führung. Es dürfte wohl um die Zukunft der russischen Militärbasen gehen.

Der russische Marinestützpunkt Tartus in Syrien
Eine der zwei russischen Basen in Syrien: Der Marinestützpunkt in TartusBild: Adrien Vautier/Le Pictorium/picture alliance

Erstmals seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember ist eine ranghohe russische Delegation in Syriens Hauptstadt Damaskus eingetroffen. Der Delegation gehören der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow und Alexander Lawrentjew, der Syrien-Beauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin an, wie die russischen Nachrichtenagenturen Ria Nowosti und Tass meldeten.

Verliert Putin seine Militärbasen in Syrien?

02:56

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Im syrischen Bürgerkrieg war Russland jahrelang ein enger Verbündeter Assads, nach dem Sturz wurde ihm politisches Asyl gewährt. Nach der Machtübernahme durch die islamistische Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatte Putin betont, dass Assads Sturz "keine Niederlage" darstelle. Moskau habe sein Ziel erreicht und verhindert, dass Syrien eine "terroristische Enklave" werde, betonte er.

Nun steht vor allem die Zukunft der beiden russischen Militärstützpunkte in Syrien infrage. Der Marinestützpunkt in Tartus und die Luftwaffenbasis in Hmeimim sind Russlands einzige militärische Außenposten außerhalb der ehemaligen Sowjetunion.

Es war einmal: Die Machthaber von Syrien und Russland, Bashar al-Assad (l.) und Wladimir Putin, bei einem Treffen im Juli 2024 in Moskau Bild: Valery Sharifulin/AP/picture alliance

Neue Führung, alte Verbündete?

Die HTS-Miliz wird in Russland sowie von den USA, der Türkei und anderen westlichen Staaten als "Terrororganisation" eingestuft. Die Gruppe ist aus der Al-Nusra-Front, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida hervorgegangen, schlägt aber seit einiger Zeit einen gemäßigteren Ton an.

Ihr Anführer, der neue syrische Machthaber Ahmed al-Scharaa, sprach im Dezember in einem TV-Interview von "tiefen strategischen Interessen zwischen Russland und Syrien". "Alle syrischen Waffen stammen aus Russland und viele Energieanlagen werden von russischen Experten geleitet", sagte er dem Sender Al-Arabija. Daher wolle die Führung in Damaskus nicht, dass Russland Syrien auf die Weise verlasse, wie es manche forderten.

ch/sti (afp, rtr)

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