Erste Todesopfer durch Zyklon Bulbul in Indien
10. November 2019Im indischen Bundesstaat Westbengalen starben sieben Menschen durch den Sturm, mehrere von ihnen durch umstürzende Bäume, wie die Nachrichtenagentur Press Trust of India berichtet. Ein weiterer Mensch starb im ostindischen Bundesstaat Odisha, als eine Wand einstürzte. In Bangladesch kamen nach Angaben des Katastrophenschutzes sechs Menschen ums Leben, darunter fünf durch umstürzende Bäume. 20 weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt. Fünf Menschen wurden zudem vermisst, nachdem ein Fischerboot auf dem Meghna-Fluss auf der Insel Bhola gesunken war, wie ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Der Wirbelsturm erreichte die Küste der beiden südasiatischen Länder rund um die Sundarbans-Mangrovenwälder. Diese verbinden den indischen Bundesstaat Westbengalen mit Bangladesch. Der Sturm habe sich leicht abgeschwächt und habe Geschwindigkeiten von 120 Stundenkilometer erreicht, sagte Meteorologin Ayesha Khatun in Dhaka. Sie rechne damit, dass es mehrere Stunden dauern werde, bis der Zyklon die Küste Bangladeschs überquert habe. Das Meteorologische Institut Bangladeschs prognostizierte eine bis zu zwei Meter hohe Sturmflut.
Evakuierungen auf breiter Front
Es seien mehr als zwei Millionen Menschen in rund 5500 Notunterkünfte gebracht worden, meldeten die Behörden in Bangladesch. In Indien wurden mehr als 120.000 Menschen aus dem Küstengebiet in Sicherheit gebracht. Meteorologen rechneten dort mit Überschwemmungen. Auch im Landesinneren wurden heftige Regenfälle erwartet. Flughäfen und Häfen wurden geschlossen.
In der niedrig gelegenen Küstenregion von Bangladesch leben rund 30 Millionen Menschen. Die Gegend wird regelmäßig von zerstörerischen Zyklonen heimgesucht. Hunderttausende Menschen kamen dort in den vergangenen Jahrzehnten bei Wirbelstürmen ums Leben. Während Häufigkeit und Intensität der Zyklone durch den Klimawandel zugenommen haben, ist die Zahl der Todesopfer durch schnellere Evakuierungsmaßnahmen und den Bau Tausender Notunterkünfte entlang der Küste gesunken.
kle/gri (dpa, afp)