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Erster demokratischer US-Senator fordert Rückzug von Biden

11. Juli 2024

Clooney, Pelosi und nun US-Senator Welch: Der Rückhalt für US-Präsident Joe Biden bröckelt weiter. Seit der TV-Debatte mit Herausforderer Trump reißt die Diskussion über den Gesundheitszustand des 81-Jährigen nicht ab.

US-Präsident Joe Biden auf dem NATO-Gipfel in Washington
US-Präsident Joe Biden auf dem NATO-Gipfel in WashingtonBild: REUTERS

In der Debatte über die mentale und physische Gesundheit von US-Präsident Joe Biden bröckelt der Rückhalt für den 81-Jährigen weiter. Mit Peter Welch forderte nun erstmals ein Senator der Demokraten Biden öffentlich auf, aus dem Rennen um das Weiße Haus auszusteigen. Auch der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, äußerte sich gegenüber Spendern erstmals offen für einen anderen demokratischen Kandidaten, wie das Nachrichtenportal Axios berichtete.

Zuvor hatten bereits hochrangige Politiker und Prominente Zweifel an den Siegeschancen des Demokraten geäußert, darunter die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der Schauspieler George Clooney. Pelosi hatte bereits kurz nach der Debatte gesagt, es sei "legitim", sich zu fragen, ob Bidens schwacher TV-Auftritt nur eine "Episode" oder ein Dauerzustand sei.

Peter Welch aus Vermont nahm als erster ​​​​demokratischer Senator gegen Bidens Kandidatur Stellung Bild: Tom Williams/Newscom World/IMAGO

Clooney forderte den noch amtierenden US-Präsidenten in einem Gastbeitrag für die "New York Times" zum Rückzug aus dem Wahlkampf auf. Noch im vergangenen Monat war der Schauspieler gemeinsam mit Biden Gastgeber einer prominent besetzten Spendengala in Los Angeles gewesen. Der Biden bei der Spendengala sei nicht der Biden aus dem Jahr 2010 und nicht einmal der aus dem Jahr 2020 gewesen. "Es war derselbe Mann, den wir alle bei der Debatte erlebt haben."

Auch aus den Reihen der Republikaner steigt der Druck in der Diskussion über Bidens Gesundheit. Axios berichtete, ein Ausschuss des Repräsentantenhauses habe drei hochrangige Mitarbeiter des Weißen Hauses vorgeladen, um über den Gesundheitszustand des Präsidenten auszusagen.

Biden hält an Kandidatur fest

Der US-Präsident selbst zeigte sich unterdessen beim NATO-Gipfel kämpferisch. Er ist trotz der Kritik nach eigenen Angaben "fest entschlossen", im Rennen für die Präsidentschaftswahl im November zu bleiben. In seiner Rede zum 75-jährigen Bestehen des Militärbündnisses sprach der US-Präsident energisch und weitgehend ohne Versprecher. Die Rede las er im Unterschied zum TV-Duell gegen Trump von einem Teleprompter ab.

Donald Trump (l.) und Joe Biden bei der ersten Präsidentschaftsdebatte vor der Wahl im NovemberBild: Justin Sullivan/Getty Images

Joe Biden und Donald Trump treten beide als Kandidaten bei den US-Wahlen in diesem Jahr an. Bei der ersten TV-Präsidentschaftsdebatte zwischen den beiden Herausforderern Ende Juni hatte Biden mit heiserer Stimme gesprochen, sich wiederholt in seinen Formulierungen verheddert und Sätze nicht beendet. Seitdem sieht sich der mit 81 Jahren älteste Präsident in der US-Geschichte einer immer weiter anschwellenden Debatte um seine physische und mentale Eignung für das Präsidentenamt konfrontiert.

ch/sti (afp, rtr)

Der Kandidat in der Krise: Diskussion um US-Präsident Biden

04:45

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