1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erster EPO-Dopingfall in Sotschi

23. Februar 2014

Am letzten Tag der Olympischen Winterspiele in Sotschi gibt es den ersten überführten Fall von Blutdoping. Der Österreicher Johannes Dürr wurde vom Skilanglauf-Wettbewerb ausgeschlossen.

Der Österreicher Johannes Dürr im Porträt (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance / CITYPRESS24

Johannes Dürr wurde positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Dies teilte das Nationale Olympische Komitee Österreichs am Sonntag mit. Der 26-Jährige, der zu den Mitfavoriten für das 50-Kilometer-Rennen am Schlusstag der Winterspiele von Sotschi zählte, war bei einer Trainingskontrolle Mitte Februar ertappt worden.

Wir sind über diese Meldung schockiert, haben umgehend die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet", erklärte der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees, Karl Stoss. Dürr wurde - wie zuvor auch die deutsche Biathlethin Evi Sachenbacher-Stehle - aus ihrer Mannschaft ausgeschlossen und musste die Heimreise antreten."

Telefonschalte Barbara Mohr

01:10

This browser does not support the video element.

Fall Nummer fünf

Es ist der fünfte bekanntgewordene Dopingfall dieser Olympischen Winterspiele. Die Auswertung einer B-Probe von Dürr steht allerdings noch aus. Der Österreicher hatte am 9. Februar in Sotschi im Skiathlon den achten Platz belegt. Der Internationale Skiverband FIS bestätigte mit Bezug auf eine Entscheidung der Disziplinarkomission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Dürrs Suspendierung.

Vor Johannes Dürr und Sachenbacher-Stehle waren bereits der italienische Bobanschieber William Frullani, die ukrainische Skilangläuferin Marina Lisogor und der lettische Eishockey-Spieler Vitalijs Pavlovs des Dopings überführt worden.

Die Deutsche Sachenbacher-Stehle will nach Angaben ihres Anwalts aktiv bei der Aufarbeitung des Falls mitwirken. "Sie hat nichts zu verbergen", erklärte der Rechtsanwalt Marc Heinkelein der Bild am Sonntag. "Wir werden an der Aufklärung beitragen, wo wir nur können. Wir wollen uns nicht abschotten, wir wollen helfen, wo wir können. Evi hat großes Interesse daran, alles aufzuklären. Sie fragt sich auch: ,Wie konnte das passieren?'"

Naiv, unschuldig - oder eine Betrügerin? Evi Sachenbacher-StehleBild: imago/Rene Schulz

Ermittlungen gegen unbekannt

In Sachenbacher-Stehles A- und B-Probe war das verbotene Methylhexanamin nachgewiesen worden. Die 33 Jahre alte Langlauf-Olympiasiegerin von 2002 und 2010 hatte bei ihrer Anhörung vor dem IOC eingeräumt, dass sie ein Nahrungsergänzungsmittel im Vertrauen auf Aussagen eines persönlichen Beraters vor der Einnahme nicht von offiziellen Stellen kontrollieren ließ. Bei Durchsuchungen von Sachenbacher-Stehles Wohnung und des Olympia-Stützpunktes Ruhpolding hatte das Landeskriminalamt Bayern verschiedene Nahrungsergänzungsmittel gefunden und ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen Verbreitung verbotener Substanzen eingeleitet.

ml/pg (dpa, SID, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen