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Erster Testflug: "New Glenn"-Rakete gelingt Landung nicht

16. Januar 2025

US-Milliardär Jeff Bezos hat mit seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin große Pläne. Der erste Testflug seiner Schwerlastrakete begann vielversprechend - das Ende war weniger erfolgreich.

Start der Rakete "New Glenn"
"New Glenn" startet erfolgreich vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida Bild: John Raoux/AP/dpa/picture alliance

Der Start von "New Glenn" vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral im Bundesstaat Florida erfolgte planmäßig - wie auf live übertragenen Aufnahmen zu sehen war. "Die Rakete 'New Glenn' beginnt ihren allerersten Aufstieg zu den Sternen", teilte das Raumfahrtunternehmen Blue Origin des Amazon-Gründers und Milliardärs Jeff Bezos im Onlinedienst X mit. Anschließend erreichte die Schwerlastrakete wie geplant die Erdumlaufbahn.

Hunderte von Blue-Origin-Angestellten kamen am Hauptsitz der Firma in Kent im US-Bundesstaat Washington und in der Fabrik in Cape Canaveral zusammen. "Wir haben unser wichtigstes Nummer-Eins-Ziel erreicht: Wir haben die Umlaufbahn sicher erreicht", sagte Managerin Ariane Cornell von Blue Origin in einem Live-Stream des Unternehmens. "Und wir haben es beim ersten Versuch geschafft."

Jeff Bezos, Eigentümer von Blue OriginBild: picture alliance/zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx

Landung ging schief

Die später vorgesehene Landung erfolgte dann allerdings nicht so wie geplant. Bei der 98 Meter hohen "New Glenn" - nach dem US-Astronauten John Glenn benannt - handelt es sich um eine zweistufige Rakete. Diese Stufen sind übereinander montiert und werden nacheinander gezündet. Die erste, also untere Stufe von "New Glenn" soll irgendwann, so der Plan, nach ihrem Einsatz aufrecht landen und wiederverwendet werden können.

Diese angestrebte Landung des auch Booster genannten Teils auf einer Plattform im Atlantik erfolgte bei dem Test in der Nacht zum Donnerstag nicht. "Wir haben den Booster beim Abstieg verloren", teilte das Weltraumunternehmen mit. Die Landung gleich beim ersten Testflug sei ein "sehr ehrgeiziges Ziel" gewesen, erklärte Geschäftsführer Dave Limp. 

Die Flugbahn der "New Glenn"-Rakete Bild: Gregg Newton/AFP/Getty Images

Ladung - ein Raumfahrzeug

Die zweite, obere Stufe flog wie vorgesehen. Die Ladung erreichte laut Blue Origin den angestrebten Ziel-Orbit und empfange Daten. Dabei handelt es sich um einen Prototyp des manövrierbaren Raumfahrzeugs "Blue Ring". Der Flugkörper soll später Satelliten ins Weltall bringen. Er soll an das US-Verteidigungsministerium und andere Kunden verkauft werden.   

Die ersten Teststarts von Raketen sind äußerst kompliziert. Als das "Starship" des Rivalen SpaceX von Techmilliardär Elon Musk vor knapp zwei Jahren erstmals abhob, brach das System wenige Minuten nach dem Start auseinander. Auch der zweite Start endete in einer Explosion.

Glückwünsche von Elon Musk 

SpaceX-Gründer Elon Musk gratulierte seinem Rivalen Bezos zum erfolgreichen Abheben von "New Glenn". "Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Erdumlaufbahn beim ersten Versuch", schrieb Musk auf seiner Plattform X. 

Blue Origin arbeitet bereits seit mehr als einem Jahrzehnt an der Entwicklung der teilweise wiederverwendbaren Rakete. Der Start von "New Glenn" war zuvor bereits mehrfach verschoben worden.

Bisher bot Blue Origin vor allem kurze All-Ausflüge für Weltraum-Touristen mit der Rakete "New Shepard" an. Beim ersten Flug dieser Rakete 2021 war auch Bezos selbst an Bord.

Dominiert wird die Raumfahrt derzeit von SpaceX. Das Unternehmen hat schon etliche Satelliten ins Weltall gebracht und hat die Rakete "Falcon 9" im Programm. 

se/sti (dpa, rtr, afp, ap)

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