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"Es läuft nicht so gut, wie wir es gerne hätten"

Meike Scholz4. Januar 2005

Die Flut-Katastrophe hat die indonesische Region Aceh mit am stärksten in Mitleidenschaft gezogen. Doch die internationale Hilfe kommt nur mühsam voran: Die Infrastruktur fehlt, um die Einsätze zu koordinieren.

Zerstörtes Banda Aceh: Etwa 40.000 Menschen brauchen HilfeBild: AP

Freiwillige Helfer suchen in den Trümmern nach Leichen, bergen sie und bringen sie zum nächsten Massengrab. So sieht der Alltag in Banda Aceh aus, der Hauptstadt der Region Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra. Zeit zum Trauern bleibt den Menschen nicht, sie brauchen selbst dringend Trinkwasser, Nahrungsmittel und Medikamente.

800.000 Menschen in der Region brauchen Hilfe

Das Epizentrum des schweren Seebebens lag nahe Banda AcehBild: APTN

Michael Elmquist, Repräsentant der UN-Organisation für Humanitäre Hilfe (OCHA) für die Region, schätzte die Zahl der Hilfsbedürftigen in Banda Aceh am Montag auf 40.000. In der ganzen Provinz seien etwa 800.000 Menschen betroffen.

Vorwürfe, die Hilfe sei zu langsam angelaufen, wies Elmquist zurück. Stattdessen verwies er auf das unzureichende Telefonnetz. "Wenn Sie ihre Partner nicht erreichen können, ohne zu ihnen hinfahren zu müssen, ist das nicht effizient", sagte er.

Nicht genug Platz auf dem Flughafen

Wenig effizient ist auch der Transport von Hilfsgütern per Luft. Gerade einmal zwölf Maschinen können auf dem Flughafen von Banda Aceh gleichzeitig entladen werden. Lange Wartezeiten sind die Folge.

Obwohl die Hilfsorganisation schon 50 Tonnen Nahrungsmittel verteilten, befürchtet Elmquist, dass die Hilfe nicht alle Bedürftigen rechtzeitig erreicht. "Es kann Menschen geben, die aufgrund von Hunger sterben, weil wir keine Transportmittel haben."

Schwierige Koordination

Stellenweise arbeiten das indonesische und amerikanische Militär schon gut zusammenBild: AP

Ein weiteres Problem ist die Koordination der verschiedenen Hilfsorganisationen. Helfen wollen 21 internationale und zahlreiche indonesische Nichtregierungsorganisationen, acht UN-Organisationen, Militärs aus dem Ausland und Indonesien und die indonesische Regierung. Sie alle muss Elmquist unter einen Hut bringen, damit die Gelder, die schon zahlreich gespendet wurden, auch sinnvoll verwendet werden sollen.

Trotzdem gibt sich der Koordinator verhalten optimistisch: "Ich würde nicht sagen, dass wir Probleme haben. Aber ich kann auch nicht behaupten, dass alles so gut läuft, wie wir es gerne hätten."

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