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ESA: Landegerät Schiaparelli krachte auf Mars

21. Oktober 2016

Ein erstes Foto vom Mars lässt darauf schließen, dass das Landegerät Schiaparelli bei der Landung mit hoher Geschwindigkeit hart aufgeschlagen ist. Auch eine Explosion hält die Raumfahrtagentur ESA für möglich.

MRO Foto von Schiaparelli – nach der Landung
Ein Foto mit den Spuren der Schiaparelli-Landung auf dem MarsBild: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Seit Mittwoch war unklar, was mit dem Landegerät Schiaparelli auf dem Mars passiert ist. Der Funkkontakt zu Schiaparelli war kurz vor der Landung auf der Ebene Meridiani Planum unweit des Marsäquators abgebrochen. "Es ist klar, dass das kein gutes Zeichen ist", räumte der Leiter des ESA-Missionsbetriebs, Paolo Ferri, bereits am Mittwochabend ein.

Nun liegen erste Hinweise vor, dass sich die Befürchtungen zum Schicksal der Testsonde bewahrheiten. "Das ist traurig, aber wir müssen feststellen, dass die Sonde nicht erfolgreich gelandet ist", sagte Jan Wörner, Chef der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, der Deutschen Presse-Agentur.

Die niedrig auflösende CTX-Kamera an Bord des Mars Reconaissance Roboter (MRO) der NASA hat Bilder der vorgesehenen Landestelle aufgenommen. Sie halten im Vergleich zu älteren Aufnahmen "neue Merkmale" auf der Marsoberfläche fest, wie die Europäische Weltraumagentur ESA mitteilte.

Ein verhängnisvoller Fleck

Ein unscharfer dunkler Fleck von der Größe 15 mal 40 Meter gehe auf den "Einschlag" des Landemoduls zurück. Nach einer ESA-Schätzung fiel Schiaparelli aus einer Höhe von zwei bis vier Kilometern herab und schlug somit mit einer Geschwindigkeit von mehr als 300 Stundenkilomtern auf. Der registrierte Fleck könne von "aufgewirbeltem Bodenmaterial" stammen. Es sei auch möglich, "dass das Landegerät beim Aufprall explodiert ist, da die Treibstofftanks wahrscheinlich noch gefüllt waren."

Diese Illustration zeigt das Schiaparelli-Modul kurz vor der Landung auf dem MarsBild: picture-alliance/dpa/ESA

Ein helles Merkmal auf dem Foto könne als Fallschirm mit einem Durchmesser von zwölf Metern interpretiert werden, der beim Landeanflug der Sonde der europäisch-russischen Mission ExoMars eingesetzt wurde. Der helle Fleck befindet sich etwa einen Kilometer entfernt von der mutmaßlichen Aufschlagstelle der Sonde.

Derartige vorläufige Interpretationen sollen nun durch weitere Analysen ergänzt werden. So ist geplant, dass die hochauflösende HiRISE-Kamera an Bord des MRO weitere Aufnahmen erstellt.

kle/sti (ESA, afp, dpa)

 

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