Am Donnerstag Abend hieß es für weitere 18 Kandidaten, sich im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest einen Platz in der Endrunde zu sichern. Zehn von ihnen sind weitergekommen.
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ESC 2018: Das sind die letzten Finalisten
An diesem Donnerstag Abend war musikalisch alles dabei. Das zweite Halbfinale ist entschieden, die Zuschauer setzten auf Bewährtes und wählten aus 18 Teilnehmern ihre zehn Lieblinge ins Finale des ESC.
Bild: EBU/Andres Putting
Serbien: Sanja Ilic & Balkanika
Die im Balkan ziemlich populäre Band brachte den optimistischen Song "Nova Deka". Die Message: "Glück ist erreichbar. Greife einfach danach". Das gefiel den Zuschauern.
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Dänemark: Rasmussen
"Higher Ground" ist eine mystische Ballade über einen Wikingerkrieger, der sich weigerte in eine Schlacht zu ziehen. Und das vorgetragen von einem Mann, der selbst direkt aus der Wikingerzeit zu stammen scheint: Rasmussen verfügt über eine lange rotblode Mähne und einen ebenso langen passenden Bart, umringt wird er von seinen ebenso haarigen Bandkollegen.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen
Norwegen: Alexander Rybak
Rybak ist ein alter Hase beim ESC - immerhin hat er den Gesangswettbewerb 2009 schon einmal gewonnen. Und so ist er mit ordentlich Vorschusslorbeeren gestartet. Sein sommerlich leichter Discofunk-Song "That's How You Write A Song" und der lebhafte Auftritt mit seinem Erkennungszeichen - der Violine - brachten ihm erwartungsgemäß einen Finalplatz ein.
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Niederlande: Waylon
"Outlaw in 'Em" ist eine erdige Country-Rocknummer, ein Sound der hier ebenso selten zu hören ist wie Jazz oder Klassik. Sowas sorgt musikalisch für Abwechslung, was die Zuschauer auch honorieren. Der solide Auftritt brachte Waylon und seine Band ins Finale.
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Ungarn: AWS
Noch mehr Abwechslung brachten diese Jungs: Metal-Alarm beim ESC! Die Band hat es dermaßen krachen lassen, dass die Halle noch eine Viertelstunde später völlig verqualmt war. Sänger Örs Siklósi tobte beim Song "Vislát Nyár" über die Bühne; die Band zeigte, das sie zurecht zu Ungarns wichtigsten Metalbands gehört. Das dürfen sie im Finale nochmal unterstreichen.
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Ukraine: Melovin
Schon im letzten Jahr wäre der 21-jährige Sänger fast für die Ukraine in Kiew gestartet. Damals hat er den Weg auf die ESC-Bühne nur knapp verpasst. Dieses Jahr darf er sein Land in Lissabon vertreten und macht es auch wirklich gut. Der Effekt, dass er am Ende des Songs "Under The Ladder" an einem brennenden Klavier sitzt, gefiel dem Publikum.
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Franca
Moldau: DoReDoS
Die fröhliche Poptruppe startete mit "My Lucky Day". Eine getanzte Scharade, die ein bisschen an das Musical "La La Land" erinnert und am Ende einen kleinen Überraschungseffekt hat, dazu eine locker-flockige Balkanpop-Nummer - diese Rechnung ging auf.
Bild: Thomas Hanses
Slowenien: Lea Sirk
Die Frau mit den roséfarbenen Haaren wurde bei ihrem Song "Hvala, ne" von ebenso qurligen Tänzerinnen flankiert, alle gekleidet in knappen Trikots und darüber durchsichtigen schwarzen Stoff - ein Hingucker. Und das will das Publikum auch noch einmal am Samstag sehen.
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Franca
Australien: Jessica Mauboy
Jessica hat seit ihrem Sieg bei "Australien Idol" vor zwölf Jahren bereits fünf Top Ten Alben gemacht und ordentlich Preise abgeräumt. Beim ESC war sie dann 2014 in Erscheinung getreten, als sie als erste nicht europäische Sängerin als Gast auf der Bühne stand. Sie rettete den schwachen Song "We Got Love" einzig durch ihre Bühnenpräsenz.
Bild: Thomas Hanses
Schweden: Benjamin Ingrosso
Benjamin Ingrosso sang den Clubsong "Dance You Off". Er tanzte sich auf einem Gestell aus Lichtröhren direkt ins Finale. Dort wird ihm sicher eine Top Ten-Platzierung gelingen - nicht umsonst nennt man den Mann auch "den schwedischen Justin Bieber".
Bild: Andres Putting
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Das Publikum hat entschieden: Im Finale des ESC 2018 sind Serbien, Moldawien, Ungarn, Australien, die Ukraine, Schweden, Norwegen, Dänemark, Slowenien und die Niederlande.
Insgesamt war das Teilnehmerfeld an diesem Abend musikalisch schwächer als beim beim Halbfinale am Dienstag. Dafür gab es auf der Bühne mehr zu sehen - manche Künstler wollen eben nicht auf ihre Special Effects verzichten. Der deutsche Designer Florian Wieder hat die Bühne in diesem Jahr schlicht gehalten und arbeitet anstelle von LED-Wänden einzig mit Form und Lichteffekten.
Alle Favoriten sind weitergekommen. Für eine Überraschung sorgte die Tatsache, dass Russland nicht dabei ist. Die Sängerin Julia Samoylova konnte endlich beim ESC singen - das war ihr letztes Jahr aus politischen Gründen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew untersagt worden. So thronte sie in ihrem Rollstuhl auf einer Art Felsen und sang ihren Popsong "I Won't Break". Allerdings schien der Druck zu hoch zu sein. Sie wirkte während des Auftritts ein wenig erschrocken. Das ist das erste Mal seit dem Jahr 2000, dass Russland nicht am Finale des ESC teilnimmt.
Michael Schulte mit Chancen
Da die Kandidaten der sogenannten Big-Five-Länder, also Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und Italien, für das Finale bereits gesetzt sind, können sie im Wettbewerb ihre Lieder alle nur einmal kurz vorstellen - und zwar in den Halbfinal-Shows. An diesem Donnerstag waren es Frankreich, Italien und Deutschland.
"Unser" Michael Schulte wird einen emotionalen Song über seinen verstorbenen Vater singen. Schultes guter Auftritt bei den Proben deutete an, dass diesmal ein besserer Platz für Deutschland drin sein könnte. Am späten Donnerstagnachmittag ging sogar die Nachricht herum, dass er unter den Top Ten der Buchmacher sein soll - womit er ein sogenannter Geheimfavorit wäre.