Basels Bürger sagen "Ja" zu ESC-Millionen
24. November 2024Der Eurovision Song Contest (ESC) kann 2025 in vollem Umfang in Basel stattfinden. Bei einer Volksabstimmung billigte eine deutliche Mehrheit der Bürger (rund 66 Prozent) den Finanzierungsbeitrag des schweizerischen Kantons Basel-Stadt in Höhe von rund 35 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet gut 37 Millionen Euro). Damit sollen Ausgaben unter anderem für das ESC-Begleitprogramm, aber auch für Unterkünfte, Willkommensaktionen und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs finanziert werden.
Die Volksabstimmung initiiert hatte die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU), die den Eurovision Song Contest als "blasphemische" Musikveranstaltung und "Propagandaplattform" für homosexuelle und non-binäre Menschen kritisiert. Der ESC leiste Satanismus und Okkultismus Vorschub, glaubt die christlich-konservative Splitterpartei. Dafür sollten keine öffentlichen Gelder "verschwendet" werden. Außerdem sei die aufgeladene politische Stimmung ein Sicherheitsrisiko, argumentierte die EDU.
Der Grosse Rat - das Kantonsparlament von Basel-Stadt - hatte im September fast einstimmig für die Mitfinanzierung des ESC gestimmt. Denn das große Fest rücke Basel international ins Rampenlicht. "Verschiedene Branchen profitieren während des Events, aber auch langfristig werden zusätzlich Gäste nach Basel kommen", betonte der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer.
Nemo holte ESC in die Schweiz
Der Eurovision Song Contest gilt als größter Musikwettbewerb der Welt. Er wird traditionell im Land des Siegertitels aus dem Vorjahr ausgetragen. Im Mai 2024 hatte im schwedischen Malmö die "musizierende Person" Nemo mit dem Song "The Code" gewonnen.
Hätte die EDU-Initiative Erfolg gehabt, hätte das ESC-Begleitprogramm in Basel eingedampft werden müssen. Das Spektakel im Mai kommenden Jahres wäre somit deutlich kleiner ausgefallen, auch wenn die Hauptlast der Ausgaben die Europäische Rundfunkunion trägt.
wa/haz (dpa, afp, epd)