ESC 2025: JJ aus Österreich feiert Finalsieg
18. Mai 2025
Österreich hat den Eurovision Song Contest 2025 für sich entschieden. Der ausgebildete Opernsänger JJ erhielt im schweizerischen Basel mit "Wasted Love" die meisten Punkte - nämlich insgesamt 436. Die weiteren Plätze beim größten Musikwettbewerb der Welt belegten Israel (357 Punkte), Estland (356), Schweden (321) und Italien (256).
Insbesondere die Fachjury belohnte die herausragende Gesangsleistung von JJ, bei der Abstimmung der Zuschauer landete er lediglich auf dem vierten Rang. Sein "Wasted Love" verschmilzt Klassik und Pop.
Der ESC-Sieg liege jenseits seiner "wildesten Träume", sagte der 24-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Johannes Pietsch heißt. Seine Botschaft an die Menschen sei, "dass die Liebe nie vergeudet ist. Liebe ist wirklich die stärkste Kraft, die es da draußen gibt."
JJ ist der Sohn eines Österreichers und einer Philippinerin. Der gebürtige Wiener wuchs in Dubai auf. Als Jugendlicher kehrte er nach Wien zurück, machte eine Ausbildung an der Opernschule der Staatsoper, wo er bis heute auftritt.
Zuletzt hatte 2014 Conchita Wurst den ESC für Österreich gewonnen, der erste österreichische Gewinner war Udo Jürgens (1966). "Aller guten Dinge sind drei", meinte denn auch JJ.
Protest gegen Israel
Überschattet wurde die Veranstaltung - die eigentlich politisch neutral sein will - von Spannungen rund um den israelischen Beitrag. Das Land hatte Sängerin Yuval Raphael nach Basel geschickt. Die 24-Jährige ist eine Überlebende des Massakers der islamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023. In ihrem ESC-Song "New Day Will Rise" thematisierte sie Verlust und Hoffnung.
Im Ranking der Zuschauer lag Yuval Raphael deutlich vorne - sie bekam von der Fachjury jedoch vergleichsweise wenige Punkte, was dann in der Gesamtwertung für den Vizetitel reichte.
Mit Blick auf das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen hatte es bereits in den vergangenen Tagen in Basel immer wieder Proteste gegen die ESC-Teilnahme Israels gegeben. Auch in der Halle am Samstagabend ereignete sich ein Zwischenfall: Am Ende des israelischen Auftritts versuchten ein Mann und eine Frau, auf die Bühne zu gelangen. "Einer der beiden Personen warf mit Farbe und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen", teilte der Schweizer Sender SRF mit. Die beiden Störer seien der Polizei übergeben worden.
"Baller" verpasst Top Ten
Das Wiener Geschwisterduo Abor & Tynna, das für Deutschland ins Rennen ging, holte mit dem Song "Baller" insgesamt 151 Punkte - was Platz 15 unter den 26 ESC-Finalisten bedeutete. Die besten Jury-Wertungen kamen aus der Ukraine und Tschechien - beide Länder gaben die Höchstpunktzahl zwölf. Israel und Serbien steuerten jeweils zehn Zähler bei. Dem Publikum gefiel "Baller" vor allem in Österreich (12 Punkte) und Litauen (8).
Entertainer Stefan Raab, Organisator des deutschen ESC-Vorentscheids, sprach Abor & Tynna einen "riesigen Respekt" für ihre Leistung aus. "Leider hat es nicht zu mehr gereicht, das heißt aber manchmal nichts für eine Karriere", sagte Raab. Er hatte als Ziel eigentlich einen Sieg für Abor & Tynna ausgegeben.
wa/as (afp, dpa)
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