ESC in Israel kann stattfinden
14. August 2018Nach Informationen des für die Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) in Israel zuständigen TV-Kanals "Kan" wird der Sender fristgerecht am Dienstag (14.8.) umgerechnet rund zwölf Millionen Euro hinterlegen. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hatte die Summe als finanzielle Absicherung für die Ausgaben der Austragung gefordert.
Eine Sprecherin von "Kan" teilte mit, dass man das Geld dafür aus dem Etat für das Jahr 2019 nehmen werde. Der Sender erwarte allerdings, dass die Regierung die Verantwortung für die grundlegende Finanzierung der Veranstaltung übernehme. Vom israelischen Finanzministerium gab es bisher keinen Kommentar.
Der Streit
"Kan" und die israelische Regierung hatten sich heftig über die Kostenübernahme gestritten. Der Sender forderte in einem Brief an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Mitfinanzierung des rund 24 Millionen Euro teuren Wettbewerbs. Ohne Geld gäbe es auch keinen ESC, drohte der Sender. Die Regierung hatte sich strickt geweigert, die Veranstaltung mitzufinanzieren und "Kan" geraten, einen Kredit aufzunehmen.
Die Absicherung
Die Europäische Rundfunkunion hatte die Frist für den Eingang der Absicherungssumme am Montag (13.8.) bestätigt: "Jedes Jahr müssen finanzielle Garantien gegenüber der EBU gegeben werden, bevor Pläne erstellt werden und die Austragungsstadt [...] bekannt gegeben wird." Bis September solle dann der Veranstaltungsort feststehen. Zur Wahl stehen neben Jerusalem die Hafenstädte Tel Aviv, Eilat, und Haifa.
Viermal konnte bisher ein Beitrag aus Israel den ESC-Sieg verbuchen. 2018 gewann die Sängerin Netta in Lissabon mit ihrem Lied "Toy". Deswegen soll der nächste ESC routinemäßig im Heimatland der Gewinnerin stattfinden.
cp/ld (dpa, kna)