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Musik

ESC: Wer sind eigentlich die "S!sters"?

25. Februar 2019

Mit hauchzartem Vorsprung setzte sich das Duo "S!sters" beim ESC-Vorentscheid durch: Carlotta Truman und Laurita Spinelli werden Deutschland im Mai in Tel Aviv vertreten. Doch wer sind die beiden Sängerinnen?

ESC Vorentscheid S!sters Carlotta Truman Laurita Spinelli mit Deutschlandfahne
Bild: Imago/Gartner

Extra für diesen Auftritt waren die beiden Sängerinnen zusammen gekommen: Auf einer Drehbühne präsentierten sie ihren englischsprachigen Song "Sister", in dem es um zwei Schwestern geht, die nach ewigem Streit zueinander finden. Er beginnt mit den Zeilen "Ich hab es satt, immer zu verlieren", was bei manchen Usern im Internet bereits als Hinweis auf die häufig sehr schlechten Ergebnisse deutscher ESC-Teilnehmer gewertet wurde.

Carlotta (19) und Laurita (26) haben beim deutschen Vorentscheid ihr sehr starkes Mitbewerberfeld hinter sich gelassen und sich das Ticket nach Tel Aviv ersungen. Ihre kraftvolle Ballade "Sister" wurde von mehreren erfahrenen Komponisten extra für den ESC geschrieben: Laurell Barker, Marine Kaltenbacher, Tom Oehler und Thomas Stengaard. Letzterer hat schon im vergangenen Jahr an Michael Schultes Siegersong "You Let Me Walk Alone" mitgeschrieben. Ein gutes Omen?

Carlotta liebt das Rampenlicht

Schon mit anderthalb Jahren stand Carlotta gerne im Rampenlicht; schon als ganz kleines Kind liebte sie Musik und den "großen Auftritt". Mit acht Jahren sang sie im Kinderchor ihrer Mutter. Sie war erst neun Jahre alt, als sie den deutschen Popproduzenten Dieter Bohlen in der TV-Castingshow "Das Supertalent" beeindruckte. Denn schon früh hatte sie eine umwerfende Soulröhre. Bereits mit zwölf gewann sie den "Deutschen Rock & Pop"-Preis als beste Solosängerin. Bei der TV-Casting-Show "The Voice Kids" begeisterte sie mit 14 Jahren Jury und Publikum. Inzwischen ist die mittlerweile 19-Jährige regelmäßig mit ihrer Band Carlotta & The Truman Show unterwegs und gibt mit Bruder Amadeus Wohnzimmerkonzerte. Die Norddeutsche mag Rock-Punk-Pop- und Soul-Musik, schreibt eigene Songs in Englisch und Deutsch. Carlotta ist die jüngste Studentin am Musik-College in Hannover.

Schön vertragen: Die beiden Schwestern legen im Song ihren Streit beiBild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Laurita - die große Stimme im Hintergrund

Die Halb-Philippinin aus Wiesbaden stand schon als Backgroundsängerin mit den deutschen Popsängerinnen Sarah Connor und Stefanie Heinzmann auf der Bühne. Aktuell unterstützt sie Lena, die deutschen ESC-Siegerin von 2010. Laurita liebt es, mit anderen zusammen im Chor zu singen: " Das macht einfach mega Spaß, weil zwei Stimmen im Einklang superschön anzuhören sind", sagte sie dem deutschen TV-Sender NDR. Ihre Vorbilder sind die ganz Großen des Soul: Aretha Franklin, Stevie Wonder und Destinys Child. Die Künstler, die sie als Backgroundsängerin engagieren, schätzen an Laurita die soulig-heisere Stimme. Zurzeit komponiert und produziert die 26-Jährige Songs für ihr erstes Album. Laurita wird zudem als Hochzeitssängerin gebucht.

Vor ihnen liegt ein langer Marathon

Extra gecastet: Carlotta (li) und LauritaBild: NDR/Christoph Pellander

Von ihren geplanten Terminen (Carlotta wollte gerade umziehen) müssen sich die beiden ungleichen Schwestern nun trennen. Sie haben einen Marathon vor sich: Sie werden die ganze Eurovisionswelt kennenlernen - mit Städtereisen, Gesangstraining und Presseterminen. Außerdem wird es bals eine Reise nach Israel geben. Die Sängerinnen sollten das Land kennenlernen, schließlich sei ein deutscher Act in Israel etwas ganz Besonderes, meinte NDR-Unterhaltungchef Thomas Schreiber. 

Wie gut die Chancen für die beiden jungen Frauen stehen, ist noch nicht abzusehen. Das deutsche Publikum ist geteilter Meinung - der Song ist vielen zu wenig eingängig. Was sie von vielen internationalen ESC-Teilnehmern unterscheidet ist die Tatsache, dass sie im eigenen Land noch ziemlich unbekannt sind, während andere Länder wie etwa Russland oder Finnland ihre Superstars schicken. Gesangstalent alleine reicht nicht, um beim ESC zu bestehen, es bedarf auch einer perfekten Ausstrahlung auf der Bühne, einer guten Portion Abgebrühtheit und Authenzität. Der deutsche Kandidat Michael Schulte hat im vergangenen Jahr in Lissabon vor allem eines gezeigt: Er hatte sich nie aus der Ruhe bringen lassen und ist sich selbst treu geblieben. Das hatte ihm diesen enormen Erfolg verschafft.

Carlotta und Laurita haben nun zweieinhalb Monate Zeit, genau dies zu trainieren. Eine große Aufgabe für sie und das Team, das sie von nun an auf Schritt und Tritt begleiten wird.

(sw mit Eurovision.de)

Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online
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