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Politik

EU einig über Verbot von Einweg-Plastik

19. Dezember 2018

Nach langen Verhandlungen haben sich die EU-Staaten darauf geeinigt, in zwei Jahren Einweg-Plastik zu verbieten. Damit soll vor allem verhindert werden, dass die Weltmeere noch mehr mit Plastik vermüllt werden.

Symbolbild Verbot Plastikgeschirr in der EU
Bild: picture-alliance/dpa

Das EU-Verbot von Plastiktellern, Trinkhalmen und anderen Wegwerfprodukten aus Kunststoff ist unter Dach und Fach. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich in Brüssel auf die Einzelheiten. Das Verbot soll dazu beitragen, die Massen von Plastikmüll in der Umwelt und in den Weltmeeren einzudämmen.

Die EU-Kommission hatte im Mai vorgeschlagen, Einmalgeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und andere Wegwerfartikel aus Plastik zu verbieten. Die Menge an Lebensmittel-Verpackungen und Trinkbechern soll zurückgedrängt werden. EU-Parlament und EU-Länder hatten die Pläne im Gesetzgebungsverfahren leicht verändert. Sie müssen die Einigung der Unterhändler noch offiziell bestätigen. Das gilt allerdings als Formalie.

Verbot greift erst in zwei Jahren

In Kraft treten werden die Änderungen voraussichtlich in gut zwei Jahren, also zu Beginn des Jahres 2021. Verboten werden aber nur Gegenstände, für die es bereits bessere Alternativen gibt. Dazu gehören etwa auch Luftballonstäbe. Deckel von Einwegflaschen aus Kunststoff dürfen fünf Jahre nach Inkrafttreten der Regelung nur noch in Umlauf gebracht werden, wenn sie mit der Flasche verbunden sind, damit sie nicht einzeln in der Umwelt landen. 

Die Strategie gegen Plastikmüll dürfte für fast Jeden im Alltag spürbare Veränderungen bringen. Bedeutsam ist das Paket vor allem für die Kunststoffbranche, die nach Behördenangaben 2015 einen Umsatz von 340 Milliarden Euro machte und 1,5 Millionen Menschen beschäftigte. Die EU-Kommission verspricht sich von dem Plan große Umweltvorteile. Die Maßnahmen sollen den Ausstoß von Kohlendioxid um 3,4 Millionen Tonnen verringern. Bis 2030 könnten Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden, hieß es. Verbraucher könnten bis zu 6,5 Milliarden Euro sparen.

Die Meere werden immer mehr mit Plastik vermülltBild: picture-alliance/Photoshot

Die Kommission begründet den Vorstoß vor allem mit dem Schutz der Ozeane. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren seien Plastik. Teil der neuen Strategie ist die Beteiligung von Herstellern an den Kosten für das Aufräumen.

"Ein Meilenstein in unserem Bemühen, Plastikmüll zu reduzieren", twitterte die österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger. Österreich hat derzeit den halbjährlich wechselnden Vorsitz unter den EU-Staaten inne.

Auch Tabakindustrie soll zahlen

So könnte die Tabakindustrie künftig für das Einsammeln von Zigarettenstummeln zur Kasse gebeten werden. "Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden."

as/kle (dpa, afp)

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