1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

EU fordert von Kroatien Aufhebung des Rindfleisch-Importverbots

28. Oktober 2003

Bonn, den 28.10.2003, DW-radio/Kroatisch, Alen Legovic

Der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, David Byrne, hat Anfang Oktober ein Schreiben an Kroatien gerichtet. Darin fordert er die Aufhebung des Einfuhrverbots für Rindfleisch aus den EU-Mitgliedländern. Die EU verlangt von Kroatien, die Vorschriften der Welthandelsorganisation zu achten und das bestehende Rindfleisch-Importverbot zu überprüfen. So lautet die Forderung des EU-Kommissars für Verbraucherschutz, David Byrne, in dem Schreiben vom 8. Oktober an den kroatischen Landwirtschaftsminister, Bozidar Pankretic. (...)

Kroatien hat seit 2001 sehr strenge Vorschriften für die Einfuhr von Rindfleisch wegen der damaligen BSE-Welle. Seitdem darf auf den kroatischen Markt kein einzige Kilogramm Rindfleisch aus einem Land eingeführt werden, in dem auch nur ein einziger BSE-Fall gemeldet wurde. Dazu zählen nicht nur die EU-Staaten, sondern auch künftige EU-Mitglieder.

Augenblicklich sind drei Länder zu nennen, die die Aufhebung des kroatischen Rindfleisch-Importverbots fordern – Österreich, Finnland und das künftige Mitglied Polen. Im Schreiben von Verbraucherkommissar Byrne an Minister Pankretic wird indes kein Land erwähnt, bestätigte seine Pressesprecherin Beate Gminder. Minister Pankretic betonte indes, Kroatien werde zunächst für die Sicherheit der eigenen Verbraucher Sorge tragen. Es sei jedoch schwierig, das Rindfleisch-Importverbot weiter aufrecht zu erhalten, weil es den Vorschriften der Welthandelsorganisation widerspricht.

Auch wenn Kroatien keine Zweifel an der Kontrolle des Rindfleisches der aktuellen EU-Mitglieder geäußert hat, fürchtet es, dass durch eine Aufhebung des Importverbots kommendes Jahr Rindfleisch aus allen zehn künftigen Mitgliedstaaten ins Land gelangen könnte. Denn dort seien die Kontrollen weder so gründlich noch so zuverlässig. "Die EU vertritt indes bereits jetzt die Interessen der Beitrittsländer, so auch die Polens", schlussfolgerte Pressesprecherin Gminder. (md)