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Politik

EU nimmt Facebook ins Visier

5. April 2018

Nach der jüngsten Ausweitung des Datenmissbrauchs bei Facebook hat die EU-Kommission für die kommenden Tage Gespräche mit dem US-Konzern angekündigt. Die Stimmung dürfte alles andere als gemütlich sein…

Symbolfoto Facebook
Bild: Getty Images/AFP/C. Simon

Die Zahl der betroffenen Personen ist aktuellen Enthüllungen zufolge von 50 Millionen auf 87 Millionen gestiegen. Ihre bei Facebook hinterlegten Daten waren illegalerweise weitergegeben worden und vermutlich im US-Wahlkampf vom Trump-Lager genutzt worden.

Jetzt ist herausgekommen, dass auch europäische Nutzer Opfer des Datenskandals wurden. "Für die EU-Kommission ist der unerlaubte Zugriff und der weitere Missbrauch personenbezogener Daten von Facebook-Nutzern nicht akzeptabel", sagte dazu ein Sprecher der Kommission in Brüssel. Das Treffen mit Facebook solle in den kommenden Tagen in Brüssel stattfinden.

Gespräche "auf höchster Ebene"

EU-Justizkommissarin Vera Jourová hatte bereits in der vergangenen Woche in einem Brief an Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg Aufklärung in dem Fall gefordert und eine Antwort innerhalb von zwei Wochen erbeten. "Facebook hat sich inzwischen an uns gewandt und Bereitschaft gezeigt, sich mit uns auseinanderzusetzen", erklärte der Sprecher.

Jourová werde auch mit dem Vorsitzenden der europäischen Datenschutzbehörde über den Fall sprechen. Zudem sollten die britische Datenschutzbehörde und die US-Verbraucherschutzbehörde konsultiert werden. Ziel sei es, "ein Update zu den laufenden Ermittlungen" zu erhalten, so der Sprecher.

Opfer auch in Deutschland

In dem Skandal geht es um die unerlaubte Nutzung der Informationen von Millionen Facebook-Anwendern durch die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica. Facebook hatte jüngst zugegeben, dass Daten von 87 Millionen Nutzern weitergegeben wurden. Mit 71 Millionen Nutzern kommt der Großteil der Betroffenen aus den USA.

Doch auch in Deutschland könnten Hunderttausende Opfer des Datenmissbrauchs geworden sein. Zwar haben wohl nur rund 60 von ihnen die ins Visier der Ermittler geratene Daten-App heruntergeladen. Doch weil darüber auch Daten der bei Facebook mit den App-Nutzern als "Freund" verbundenen Nutzern abgegriffen wurden, rechnen Experten mit bis zu 310.000 Betroffenen in Deutschland.

mak/jj (rtr, dpa)

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