1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

EU: Wachstum im Frühjahr

11. Februar 2021

Erstes Quartal schwierig, dann Besserung: Die EU-Kommission sieht mit Blick auf die Wirtschaft dieses Jahr Grund zum Optimismus. Aber wie tief sind die langfristigen Narben dieser Jahrhundertkrise?

Maschinenbau in Deutschland
Bild: dpa/picture alliance

Nach der schweren Corona-Wirtschaftskrise erwartet die EU-Kommission im Frühling wieder Wachstum. Insgesamt soll die Wirtschaftsleistung in der Eurozone in diesem Jahr um 3,8 Prozent steigen, in der Europäischen Union insgesamt um 3,7 Prozent, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturprognose hervorgeht.

2022 sollen es noch einmal 3,8 Prozent Wachstum in den 19 Staaten der Eurozone sein und 3,9 Prozent in den 27 EU-Staaten insgesamt. "Die heutige Prognose bietet echte Hoffnung in einer Zeit großer Unsicherheit für uns alle", erklärte Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis. Mit solidem Wachstum in der zweiten Jahreshälfte werde die EU beginnen, die Krise zu überwinden. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sprach vom Licht am Ende des Tunnels.

Grund für Optimismus: Coronavirus-ImpfstoffBild: Frank Molter/dpa/picture alliance

Impfprogramme stimmen zuversichtlich

Die Kommission begründete ihre Zuversicht vor allem mit dem Start der Impfprogramme gegen Covid-19. Positiv wertet sie den Abschluss des Brexit-Handelspakts mit Großbritannien und den milliardenschweren Corona-Aufbaufonds, den das Europaparlament gerade beschlossen hat.

Im ersten Quartal rechnet die Brüsseler Behörde noch mit weitgehenden Alltagsbeschränkungen und folglich auch einem Minus der Wirtschaftsleistung. Im Frühling werde dann die Erholung einsetzen und im Sommer an Fahrt gewinnen, erklärte die Kommission.

Unsicherheit bleibt

Unsicherheit bleibe allerdings mit Blick auf das Tempo der Impfungen und der Lockerung von Beschränkungen. Gentiloni äußerte Sorge wegen der Virusvarianten und der globalen Infektionslage. Unter den Risiken verbucht die Kommission auch mögliche wirtschaftliche Langzeitfolgen, etwa durch Pleitewellen und Jobverluste. Dies würde auch dem Finanzsektor schaden, langfristige Arbeitslosigkeit in die Höhe treiben und Ungleichheiten verschärfen, warnte die Kommission.

Im November hieß es noch, 2021 werde ein Wachstum von 4,2 Prozent in der Eurozone und 4,1 Prozent in der EU erreicht. Für 2022 waren die Zahlen damals schwächer: jeweils 3,0 Prozent Wachstum. Unterm Strich werde das Niveau vor der Krise schneller erreicht als im November angenommen, erklärte die Kommission jetzt.

Im November hatte die EU-Kommission zudem noch angenommen, dass die Wirtschaft in den 19 Staaten der Eurozone 2020 um 7,8 Prozent schrumpfen würde und in den 27 EU-Staaten insgesamt um 7,4 Prozent. Tatsächlich kam es etwas weniger schlimm. Nach ersten Schätzungen der Statistikbehörde Eurostat ging das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone 2020 um 6,8 Prozent zurück, in der EU insgesamt um 6,4 Prozent.

ul/hb (dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen