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KonflikteGlobal

EU ruft nach US-Angriffen auf Iran zur Zurückhaltung auf

22. Juni 2025

Zurückhaltung, Diplomatie, Verhandlungen - das sind die mahnenden Worte, die am häufigsten fallen, wenn Europa den Angriff der USA auf Iran bewerten soll. Auch der UN-Generalsekretär äußert sich.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas spricht in Mikrophone, im Hintergrund Fahnen
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas fordert zu Mäßigung und Verhandlungen auf (Archivfoto)Bild: Frederick Florin/AFP/Getty Images

Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran fordert die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas, eine weitere Verschärfung der Lage zu verhindern. "Ich fordere alle Seiten auf, zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern", schrieb die Außenbeauftragte der EU auf der Plattform X.

Dem Iran dürfe die Entwicklung einer Atomwaffe nicht gestattet werden, da dies eine Bedrohung für die internationale Sicherheit darstellen würde, so Kallas weiter. Bei einem Treffen an diesem Montag würden die EU-Außenminister über die Situation beraten.

Ähnlich äußerte sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der Konflikt könne nur am Verhandlungstisch gelöst werden. "Der Iran darf niemals in den Besitz der Bombe gelangen", schreibt sie auf der Plattform X.

UN-Generalsekretär Guterres warnt vor gefährlicher Eskalation

EU-Ratspräsident António Costa zeigte sich "zutiefst beunruhigt" über die Nachrichten aus dem Nahen Osten. Er schrieb auf der Plattform X: "Ich rufe alle Parteien dazu auf, Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht sowie die nukleare Sicherheit zu respektieren."

Diplomatie sei nach wie vor der einzige Weg, Frieden und Sicherheit in die Region zu bringen. Einer weiteren Eskalation würden wieder einmal zu viele Zivilisten zum Opfer fallen, so Costa weiter. Die EU werde weiterhin mit den Parteien und ihren Partnern zusammenarbeiten, um am Verhandlungstisch eine friedliche Lösung zu finden.

Rief zur Deeskalation auf: UN-Generalsekretär Antonio Guterres (Archivfoto)Bild: Manon Cruz/REUTERS

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich zutiefst beunruhigt über den US-Militäreinsatz gegen den Iran. Dies sei eine gefährliche Eskalation und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit. Er rief zur Deeskalation auf und betonte, es gebe keine militärische Lösung. Der einzige Weg sei die Diplomatie.

Sicherheitskabinett der Bundesregierung tagt

Das Sicherheitskabinett der Bundesregierung hat am Morgen über den US-Angriff auf den Iran beraten. "Die Bundesregierung geht davon aus, dass große Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt wurden. Eine genaue Schadensanalyse wird später möglich sein", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Bundeskanzler Friedrich Merz und die Minister des Sicherheitskabinetts würden sich im Laufe des Tages weiter mit den Partnern in der EU und den USA eng abstimmen.

In enger Abstimmung mit den Partnern Deutschlands: Bundeskanzler Friedrich Merz (Archivfoto)Bild: Fabrizio Bensch/REUTERS

Merz habe den Iran aufgefordert, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen. Dem Sicherheitskabinett gehören neben dem Kanzler, dem Außen- und Verteidigungsminister unter anderem auch Vizekanzler Lars Klingbeil an.

Starmer: Iran muss an Verhandlungstisch zurückkehren

Die britische Regierung rief den Iran zur Rückkehr zu Verhandlungen auf. "Das Atomprogramm des Irans stellt eine ernste Bedrohung für die internationale Sicherheit dar", erklärte der britische Premier Keir Starmer auf der Plattform X. Dem Iran dürfe niemals gestattet werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA hätten Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung einzudämmen. 

Der britische Premierminister Keir Starmer (Archivfoto)Bild: Justin Ng/Avalon/picture alliance

Die Lage in Nahost bleibe instabil, Stabilität in der Region habe Priorität, stellte Starmer fest. "Wir fordern den Iran auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine diplomatische Lösung zu erreichen, um diese Krise zu beenden."

pg/fab (dpa, afp, rtr)

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