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Politik

EU setzt auf Partnerschaft mit Afrika

22. November 2017

Vor allem beim Thema Libyen wollen die EU und Afrika ihre Zusammenarbeit deutlich verstärken. Dies sei angesichts der dramatischen Situation von Flüchtlingen in dem Land dringend geboten, sagte die EU-Außenbeauftragte.

Brüssel Europäische Kommission | Moussa Faki Mahamat & Federica Mogherini
Bild: Getty Images/AFP/E. Dunand

"Die Situation der Migranten ist für unseren Kontinent sehr besorgniserregend", betonte Federica Mogherini, die sich in Brüssel mit dem Vorsitzenden der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, zur Vorbereitung des anstehenden EU-Afrika-Gipfels getroffen hat. Die Partnerschaft zwischen Afrika und der Europäischen Union sei bereits sehr gut, doch der Gipfel kommende Woche in der Elfenbeinküste biete eine Chance, sie zu einer "echten strategischen Partnerschaft" zu machen.

Auch Mahamat zeigte sich besorgt über die Lage in Libyen. Es sei wichtig, sich verstärkt dafür einzusetzen, den Menschen, die dorthin geflüchtet seien, zu helfen. Dabei sei der  Menschenschmuggel nach Libyen der schockierendste Aspekt. Ein großes Problem bei der Hilfe für die in Libyen gestrandeten Flüchtlinge sei, dass es in dem Land über die anerkannte Regierung hinaus weitere Gruppierungen gebe, die die Macht für sich beanspruchen.

Das an der afrikanischen Mittelmeerküste gelegene Libyen ist derzeit das Haupttransitland für Migranten, die auf dem Seeweg nach Europa gelangen wollen. Die EU versucht deswegen, diese sogenannte zentrale Mittelmeerroute mit Hilfe der libyschen Küstenwache abzuriegeln. Die meisten Flüchtlinge, die in Libyen auf eine Möglichkeit  zur Überfahrt warten, kommen aus Guinea, Senegal, Mali, Niger, Nigeria und Gambia.

Sklavenhandel in Libyen: Paris fordert Eingreifen der UN

Nach Berichten über Sklavenhandel mit Flüchtlingen in Libyen hat Frankreich eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert. Präsident Emmanuel Macron sprach von "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" in dem zerrütteten nordafrikanischen Land. Die internationale Gemeinschaft müsse "viel weiter gehen, um solche Netzwerke zu zerschlagen". Er äußerte sich nach einem Treffen in Paris mit dem Vorsitzenden der Afrikanischen Union, Guineas Präsident Alpha Condé.

Die Internationale Organisation für Migration hatte bereits im April die Sklavenhaltung von Migranten in Libyen angeprangert. Der US-Fernsehsender CNN hatte vergangene Woche erstmals mit versteckter Kamera aufgenommene Bilder einer mutmaßlichen Sklavenauktion veröffentlicht. Dem Sender zufolge wurden bei den Auktionen in Libyen Flüchtlinge aus afrikanischen Staaten für mehrere hundert Dollar als Landarbeiter verkauft.

qu/uh (afp, dpa, kna)

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