1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

EU-Solidaritätskorps endgültig beschlossen

11. September 2018

Seit 2016 können sich junge Menschen auf einer Internetplattform für Einsätze etwa im Umweltschutz oder in der Bildungsarbeit registrieren lassen. Jetzt bewilligten die Parlamentarier in Brüssel das nötige Geld.

Sachsen-Anhalt - Freiwillige Helfer füllen unablässlig Sandsäcke auf
Freiwillige Helfer im Katastrophenschutz (Symbolbild)Bild: Imago/Seeliger

Das EU-Parlament hat die Einführung des Europäischen Solidaritätskorps - eine Weiterentwicklung des europäischen Freiwilligendienstes - endgültig beschlossen. Die Abgeordneten in Straßburg stimmten dafür, in den kommenden zwei Jahren rund 100.000 jungen Menschen einen Freiwilligendienst oder ein Praktikum im sozialen Bereich zu ermöglichen. Die EU will dafür 375,6 Millionen Euro bereitstellen.

Das Programm richtet sich an 18- bis 30-Jährige, die ihren Wohnsitz in einem EU-Land haben. Auf einem Webportal konnten sich Interessierte schon seit 2016 für die Teilnahme an Projekten registrierter Organisationen etwa im Bereich des Umweltschutzes, der Bildung oder der Arbeit mit Migranten bewerben. Auch Praktika und Jobs in gemeinnützigen Einrichtungen können auf diesem Weg vermittelt werden.

70.000 Menschen registriert

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte die Einrichtung des Solidaritätskorps im September 2016 in seiner Rede zur Lage der Union angekündigt. Das Programm wurde daraufhin formal auf den Weg gebracht. Nach Angaben der Kommission haben sich bisher 70.000 Menschen registriert, knapp 7000 absolvieren bereits einen Dienst oder ein Praktikum.

Für die Zeit nach 2020 soll ein noch umfangreicheres Programm folgen. Die Kommission hat dafür ein Budget von 1,26 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021 bis 2027 vorgeschlagen.

Kein Geld aus Erasmus-Töpfen

Michaela Sojdrova von der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament begrüßte die Entscheidung des Parlaments. Besonders erfreulich sei, dass das Geld nicht aus dem Topf des Erasmus-Programms für Studenten und Auszubildende entnommen werde.

Die im EU-Parlament zuständige Abgeordnete Helga Trüpel (Grüne) sagte, das Freiwilligenprogramm solle die Solidarität in Europa stärken und jungen Menschen neue Entwicklungsperspektiven eröfffnen. Junge Menschen mit Behinderung oder aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen sollen besonders unterstützt werden, um daran teilnehmen zu können.

Die Parlamentarier stimmten auch für eine klare Trennung von ehrenamtlichen und beruflichen Tätigkeiten. Damit soll verhindert werden, dass Freilllige unbezahlte Tätgkeiten verrichten, die eigentlich von qualifizierten Arbeitskräften wahrgenommen werden müssten.

jj/fab (dpa, afp, kna)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen