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EU-Mission startet in Zentralafrika

30. März 2014

Es dauerte Wochen. Jetzt hat die EU-Mission zur Stabilisierung der Zentralafrikanischen Republik genug Soldaten und militärische Mittel. Die Hilfe ist nötig: In der Hauptstadt sind wieder mehrere Menschen getötet worden.

Französische Truppen in Zentralafrika (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/ECPAD

Mit Verspätung hat die Europäische Union den Weg für ihre Militärmission in Zentralafrika geebnet. Dank zusätzlicher Beteiligung Deutschlands und einer "Ergänzung" durch Frankreich habe der Befehlshaber der Mission deren Start empfohlen, erklärte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Brüssel. Geplant sei nun eine "progressive Aufstockung" der Truppen in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui auf bis zu 1000 Soldaten.

ZAR - ein Land am Abgrund

02:52

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Wie aus europäischer Quelle verlautete, sollen die Stationierung der Truppen sowie der Starttermin der Mission bis Mittwoch beschlossen werden. An dem Tag findet auf Initiative von Frankreichs Staatschef François Hollande ein Sondertreffen zur Lage im Krisenstaat Zentralafrikanische Republik am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Brüssel statt.

Die EU-Mission hatte vor allem wegen Transportproblemen auf der Kippe gestanden. Diese konnten jedoch bei einer Militärkonferenz in Brüssel am Freitag ausgeräumt werden, wie erst jetzt aus Diplomatenkreisen bekannt wurde. Den neuen Informationen nach trug Deutschland maßgeblich zum Ergebnis bei, indem es sich bereit erklärte, mehrere Transportflüge zu finanzieren. Neben einem Sanitätsflugzeug und zehn Soldaten in den Hauptquartieren in Zentralafrika und Griechenland sollen auch zwei gemietete Transportflugzeuge des Typs Antonow (AN-124) zur Verfügung gestellt werden. Das hatten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärt.

Auch Frankreich wird dem Ergebnis der Konferenz nach mehr Soldaten für die neue Mission zur Verfügung stellen.

Zögerliche Hilfszusagen

Frankreich hatte Anfang Dezember militärisch in Zentralafrika eingegriffen, um der Gewalt zwischen Christen und Muslimen ein Ende zu setzen. Auf Forderung der Regierung in Paris beschlossen die EU-Staaten, eine europäische Militärmission in das Land zu entsenden. Die Vorbereitungen verliefen jedoch schleppend. Länder wie Polen, Estland, Lettland, Portugal und Rumänien hatten mehr Soldaten zur Verstärkung angeboten. Nach Angaben aus Militärkreisen wurden aber wegen der Krim-Krise ursprüngliche Zusagen wieder in Frage gestellt. Deutschland hat einen Kampfeinsatz in Zentralafrika immer ausgeschlossen, aber stets Hilfe angeboten.

Bedrohliche Lage

Bisher sind rund 6000 Soldaten der Afrikanischen Union sowie 2000 französische Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz. Später soll eine UN-Blauhelm-Mission die Stabilisierung des von Gewalt und Unruhen erschütterten Landes übernehmen. Die internationalen Streitkräfte konnten die Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen bisher nicht stoppen.

Bei einem Angriff auf Zivilisten sind in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui sind nun mehr als 20 Menschen getötet worden. Bei den Tätern soll es sich um Soldaten aus dem Tschad handeln, berichteten Mitglieder der afrikanisch geführten Friedensmission Misca und Augenzeugen. Die schwer bewaffneten Männer hätten am Samstagabend mit Militärfahrzeugen die Grenze überquert und anschließend in verschiedenen Stadtteilen wahllos auf die Bevölkerung geschossen und Raketen abgefeuert. Der Grund für die Attacke blieb zunächst unklar.

Die humänitäre Lage in dem Krisenland ist kritisch. 650.000 der 4,6 Millionen Einwohner befinden sich innerhalb des Landesauf der Flucht. 280.000 flüchteten ins Ausland.

nis/chr (afp, dpa)

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