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Politik

EU: USA soll Bruch mit WHO überdenken

30. Mai 2020

Nach der Ankündigung von US-Präsident Trump, die Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation zu beenden, kommt umgehend eine Reaktion aus Brüssel. Die WHO habe eine wichtige Aufgabe, die man unterstützen müsse.

Schweiz Genf WHO-Zentrale
Bild: picture-alliance/imageBROKER/K. Petersen

Nach dem angekündigten Ausstieg der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Europäische Union (EU) die Regierung in Washington aufgefordert, diese Entscheidung zu "überdenken". Weltweite Kooperation und Solidarität seien gerade angesichts der Corona-Pandemie wichtig, erklärten in Brüssel EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

"Die WHO muss weiter in der Lage sein, die internationale Antwort auf Pandemien zu dirigieren - sowohl aktuell als auch in der Zukunft", hieß es in der gemeinsamen Erklärung. "Dafür ist die Teilnahme und Unterstützung aller Länder notwendig und unabdingbar." Gerade in der Corona-Krise müsse die internationale Kooperation und die Suche nach gemeinsamen Lösungen verstärkt werden. 

Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, weist die Kritik aus den USA zurückBild: picture-alliance/Xinhua/WHO

Trump: WHO wird von China kontrolliert

Nach wiederholter erbitterter Kritik an der WHO wegen ihres Umgangs mit der Corona-Pandemie hatte US-Präsident Donald Trump zuvor den endgültigen Bruch mit der UN-Unterorganisation erklärt: Da die WHO die von ihm geforderten Reformen nicht umgesetzt habe, beendeten die USA ihre Mitgliedschaft, sagte Trump am Freitag in Washington. Unklar ist, ob Trump dies sofort und eigenhändig durchsetzen kann. Er wirft der WHO vor, unter der Kontrolle Chinas zu stehen und auf die Corona-Pandemie falsch reagiert zu haben.

Von der Leyen und Borrell schrieben, die Europäische Union unterstütze die WHO weiter im Kampf gegen die Pandemie und habe bereits zusätzliches Geld zugesagt. Am 19. Mai hätten alle WHO-Mitgliedsstaaten beschlossen, so bald wie möglich eine unparteiische, unabhängige und umfassende Bewertung einzuleiten und die Lehren aus der internationalen Reaktion auf das Coronavirus zu ziehen. Dies sei nötig, um den Gesundheitsschutz zu stärken.

as/kle (afp, dpa)

 

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