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EU will strenge Regeln für Schattenbanken

4. September 2013

Die Schattenbanken wachsen rasant und setzen jährlich Billionensummen um. Die EU-Kommission will diesen Graubereich des Finanzmarktes an die Leine legen. Binnenmarktkommissar Barnier stellte nun eine Initiative vor.

Der EU-Kommissar Michel Barnier (Foto: rtr)
Belgien EU Michel Barnier zu BankenabwicklungBild: Reuters

Zum besseren Schutz vor neuen Finanzkrisen hat die EU-Kommission verschärfte Regeln für die sogenannten Schattenbanken gefordert. Der für die Wirtschaft wichtige Sektor müsse nach dem Beispiel der klassischen Banken stärker reguliert werden, erklärte Binnenmarktkommissar Michel Barnier am Mittwoch in Brüssel. Schattenbanken sind ein spezieller Teil der Finanzwirtschaft, der der Kreditvermittlung außerhalb des regulären Bankensektors dient. Global wird der Schattenbankensektor auf 51 Billionen Euro geschätzt, in der EU soll sich das Volumen auf 24 Billionen Euro belaufen.

Barnier will Schattenbanken nicht verbieten, weil sie wichtig seien, um die Realwirtschaft mit Geld zu versorgen. Auf der anderen Seite sollen Risiken verringert werden, wenn zum Beispiel eine Schattenbank eingegangene Verpflichtungen nicht zahlen kann. Gerade weil die regulären Banken in den vergangenen Jahren strengeren Regeln unterworfen wurden, könnte ein Teil der Geschäfte nach Einschätzung der Kommission in den Sektor der Schattenbanken abwandern.

Schattenbanken in Europa

01:51

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Als ersten konkreten Punkt hat sich Brüssel die sogenannten Geldmarktfonds vorgenommen. Sie investieren in besondere Wertpapiere mit kurzen Laufzeiten, die zum Beispiel von Banken, Unternehmen und Regierungen ausgegeben werden. Die EU-Kommission will nun die Fonds zwingen, drei Prozent des von ihnen verwalteten Vermögens als Barkapitalpuffer vorzuhalten. Zudem sollten mindestens zehn Prozent des Portfolios aus täglich fälligen Papieren bestehen. Das würde bedeuten, dass die Fonds vorgesorgt haben, wenn Investoren kurzfristig Mittel von ihnen zurückhaben wollen.

Damit die Initiative Gesetz werden kann, ist die Zustimmung von Europaparlament und EU-Staaten nötig. Auch beim Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in St. Petersburg geht es um schärfere Regeln für Schattenbanken.

zdh/uh (AFP, dpa)

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