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Effiziente Niederländer bezwingen Österreich

17. Juni 2021

Die Niederlande sind vorzeitig ins Achtelfinale der EURO eingezogen.Auf die Ukraine und Österreich wartet dagegen ein Gruppen-Endspiel. Auch Belgien ist nach einem Sieg in einem emotionalen Spiel gegen Dänemark durch.

Euro 2020 - Gruppe C - Niederlande v Österreich
Bild: Piroschka Van De Wouw/REUTERS

Fünf Treffer haben die Niederlande bei diesem EM-Turnier in zwei Partien erzielt. Denzel Dumfries war an allen beteiligt. Beim verdienten 2:0 (1:0) gegen Österreich in Gruppe C war er zunächst derjenige, der von David Alaba elfmeterreif gefoult wurde. Memphis Depay erzielte das 1:0 für "Oranje" vom Elfmeterpunkt (11. Minute). In der zweiten Hälfte schloss der 25 Jahre alte Dumfries einen Konter erfolgreich zum vorentscheidenden 2:0 ab (67.). Im ersten Spiel gegen die Ukraine (3:2) hatte er ebenfalls einmal getroffen und zwei Treffer vorbereitet. Eine imposante Bilanz. Mit seinem zweiten Sieg ist das Team von Trainer Frank de Boer vorzeitig ins Achtelfinale eingezogen - und ganz nebenbei hat es noch einen neuen Star geboren. 

Dumfries ist beim PSV Eindhoven unter dem deutschen Trainer Roger Schmidt bereits eine große Nummer - schließlich ist er Kapitän des Teams. International war der rechte Außenbahnspieler bislang aber wohl nur Insidern ein Begriff. Das dürfte sich spätestens nach der Partie gegen Österreich grundlegend geändert haben. Selbst der FC Bayern soll mittlerweile Interesse an dem Niederländer mit Wurzeln im karibischen Aruba bekundet haben.

Die Österreicher hatten sich in der Amsterdamer Arena als bemühter aber letztlich überforderter Gegner gezeigt. Vor allem vor dem gegnerischen Tor fehlte ihnen die nötige Durchschlagskraft. Nun benötigt die Mannschaft von Trainer Franco Foda wohl einen Sieg gegen die Ukraine, um in die nächste Runde einzuziehen. Die Niederländer waren das effektivere Team mit der besseren Spielanlage. Und sie haben eben diesen Dumfries, der sich derzeit in der Form seines Lebens zu befinden scheint.       

Belgien siegt auch gegen Dänemark

Thorgan Hazard erzielt (3.v.r.) nach Vorlage von Kevin De Bruyne den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen DänemarkBild: Stuart Franklin/REUTERS

Kevin de Bruyne sorgte dafür, dass Belgien souverän die EM-Gruppe B anführt und ebenfalls vorzeitig ins Achtelfinale eingezogen ist. Mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg gegen Dänemark, das nun um das nach zwei Niederlagen um das Erreichen der nächsten Runde zittern muss, können De Bruyne und Co. sicher sein, das Turnier fortsetzen zu können. Allerdings war nach der ersten Hälfte nicht unbedingt mit einem Sieg zu rechnen.   

Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, da ließ Yussuf Poulsen den Kopenhagener "Parken" in seinen Grundfesten erschüttern. Der dänische Angreifer erzielte von der Strafraumgrenze das 1:0 für sein Team gegen Belgien. Diesen Elan behielten die Dänen bei. Poulsen, der in der Bundesliga bei RB Leipzig spielt, war ein stetiger Unruheherd für die belgische Abwehr, suchte Abschlüsse, versuchte seine Mitspieler einzusetzen.

Applaus für Christian Eriksen

In Gedanken bei Christian Eriksen - Dänemark feiert den schwer erkrankten SpielerBild: Hannah Mckay/AP/dpa/picture alliance

Nach zehn Minuten wurde die temporeiche Partie allerdings absichtlich gestoppt. Die Zuschauer und Spieler klatschten alle gemeinsam und machten damit deutlich, dass sie an Christian Eriksen, der am vergangenen Samstag im Spiel gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten hatte und um sein Leben kämpfte, weiterhin in ihren Gedanken tragen. Der 29-Jährige liegt nicht unweit des Stadions im Krankenhaus und ist auf dem Weg der Besserung.

Mit der frühen Führung im Rücken spielten die Dänen weiter furios auf. Die Belgier konnten sich dem Willen und der Kampfkraft der Gastgeber kaum erwehren. Was der Mannschaft von Kasper Hjulmand vor der Pause allerdings nicht gelang, war es, trotz der großen Überlegenheit die Führung auszubauen.       

Das sollte sich in der zweiten Hälfte rächen. Der eingewechselte Kevin De Bruyne bediente Thorgan Hazard, der nur noch aus vier Metern zum 1:1 einzuschieben brauchte (54.). Dann trat De Bruyne selbst als Torschütze auf und verwandelte aus 20 Metern mit einem Flachschuss zum 2:1-Endstand (70.). Die Dänen versuchten alles, aber Angreifer Martin Braithwaite traf kurz vor dem Anpfiff per Kopf nur noch die Querlatte.

Ukraine setzt sich gegen Nordmazedonien durch 

Die ukrainischen Spieler feiern das 2:0 gegen NordmazedonienBild: Robert Ghement/REUTERS

Gut, wenn ein Stürmer gleich mehrere Qualitäten auf sich vereint. Traf Andrej Jarmolenko im ersten Spiel gegen die Niederlande noch aus gut 25 Metern, war es gegen Nordmazedonien im zweiten EM-Spiel der berühmte "Torriecher", der den ukrainischen Mittelstürmer ausmachte. Am Ende gewann die Ukraine verdient mit 2:1 (2:1) gegen den Außenseiter in Gruppe C.

Beim Eckstoß in der 29. Minute stand der 31-jährige Stürmer nach einer Verlängerung per Hacke von Oleksandr Karawajew goldrichtig am zweiten Pfosten und hatte aus einem Meter Entfernung keine Mühe, den Ball zur ukrainischen Führung zu verwerten - klassisch abgestaubt. Und die Ukraine lehnte sich in der Folge nicht zurück, sondern ging auf das 2:0. Das fiel dann auch wenige Minuten später: Roman Jaremtschuk machte in der 34. Minute nach feinem Zuspiel von Jarmolenko alles richtig und schloss aus vollem Lauf ins kurze Eck ab. 

Jubel mit Schevchenko

Sein Jubellauf führte den ukrainischen Offensvistar direkt in die Arme von Trainer Andrej Schewtschenko - einst Stürmer von Weltklasseformat beim AC Mailand und dem FC Chelsea und heute mit 44 Jahren jüngster Trainer dieser EM. Und der ehemalige Torjäger dürfte an der Konsequenz seiner Offensivleute großen Gefallen gefunden haben - neben der spielerischen Überlegenheit beeindruckte besonders die Chancenverwertung seines Teams. 

Treffer zählt nicht: Nach seinem Tor im ersten Spiel gegen Österreich ging Goran Pandev gegen die Ukraine leer ausBild: Mihai Barbu/REUTERS

Das änderte sich allerdings in der Folge. Erst traf Ezgjan Alioski per Elfmeter-Nachschuss zum Anschluss für Außenseiter  Nordmazedonien (57.), nachdem zuvor ein von Goran Pandev erzielter Treffer aberkannt worden war. Anschließend hätte Wiktor Zygankow für die Ukraine alles klar machen können. Doch der Mann von Dynamo Kiew legte den Ball freistehend aus bester Position knapp am langen Pfosten vorbei. Am Ende war das jedoch nicht spielentscheidend, ebenso wenig wie der verschossene Elfmeter vom ukrainischen Mittelfeldspieler Ruslan Malinowskj (84.).

Denn trotz mangelnder Chancenverwertung im zweiten Durchgang rettete die Ukraine den Vorsprung ins Ziel und ist nach der Auftaktniederlage gegen Gruppenfavorit Niederlande wieder im Rennen um das Achtelfinale. Es kommt zum "Endspiel" gegen Österreich. Für EM-Debütant Nordmazedonien hingegen ist das Gruppen-Aus nach den ersten zwei EM-Spielen der Geschichte besiegelt. 

Die Spiele in Zahlen:

Ukraine - Nordmazedonien 2:1 (2:0)
Tore: 1:0 Jarmolenko (29.), 2:0 Jaremtschuk (34.), 2:1 Alioski (57.)

Dänemark - Belgien 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Poulsen (2.), 1:1 T. Hazard (54.), 1:2 De Bruyne (70.)

Niederlande - Österreich 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Depay (11.); 2:0 Dumfries (67.)

dvo/jst

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