EURO 2025: Was man zur Fußball-EM der Frauen wissen muss
27. Juni 2025
Wo und wann wird die EURO 2025 ausgespielt?
Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen steigt vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz. Gespielt wird in acht Städten: in Basel, Bern, Genf, Zürich, St. Gallen, Luzern, Thun und Sitten.
Island und Finnland eröffnen das Turnier am 2. Juli in Thun, während Gastgeber Schweiz drei Stunden später im Basler Stadion St. Jakob-Park antritt, wo am 27. Juli auch das Finale ausgetragen wird. Für die DFB-Frauen beginnt das Turnier am 4. Juli mit dem Spiel in St. Gallen gegen Polen.
Welches Format hat das Turniers?
Für heutige Verhältnisse handelt es sich um ein relativ kleines Turnier mit nur 16 Mannschaften, die in vier Vorrunden-Gruppen aufgeteilt sind. Jede Mannschaft spielt einmal gegen die anderen drei Teams ihrer Gruppe. Die beiden Erstplatzierten der vier Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein.
Stehen die Spiele in der K.o.-Phase nach 90 Minuten unentschieden, werden sie um zweimal 15 Minuten verlängert. Steht die Partie auch dann noch remis, wird sie im Elfmeterschießen entschieden.
Wer sind die Favoriten der EURO 2025?
Weltmeister Spanien enttäuschte bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris und blieb ohne Medaille. Dennoch ist das spanische Team in der Rangliste des Fußball-Weltverbands FIFA als Nummer zwei hinter Olympiasieger USA die bestplatzierte europäische Frauenmannschaft. Die Kuss-Affäre um den ehemaligen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales nach dem WM-Finale 2023 sollte inzwischen vergessen sein.
Titelverteidiger England hatte in den vergangenen Monaten eine Reihe von Ausfällen und Verletzungen zu verkraften. Innenverteidigerin Millie Bright erklärte, sie sei an ihrem "mentalen und physischen Limit" und verzichtete auf die EM. Stürmerin Fran Kirby aus dem Siegerteam der EURO 2022, und Torhüterin Mary Earps verkündeten am Vorabend der Bekanntgabe des EM-Kaders ihren Rücktritt aus der englischen Nationalmannschaft.
Bayern Münchens Star Georgia Stanway sowie Lauren Hemp und Alex Greenwood von Manchester City verpassten den Großteil der Saison. Alle drei mussten sich Knieoperationen unterziehen. Dennoch stehen sie im Kader für das Turnier in der Schweiz, ebenso wie Chelsea-Stürmerin Lauren James, die immer noch an einer Oberschenkelverletzung laboriert.
Deutschland, Vize-Europameister von 2022, liegt in der FIFA-Rangliste knapp hinter Spanien auf Platz drei. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-K.o. bei der Weltmeisterschaft 2023 sicherten sich die DFB-Frauen unter Interimstrainer Horst Hrubesch bei Olympia 2024 in Paris Bronze, mit einem 1:0-Sieg im Spiel um Platz drei gegen Spanien. Auf der deutschen Trainerbank sitzt nun erstmals bei einem großen Turnier Christian Wück. Er hoffe, dass seine Mannschaft in der Schweiz mit einer Mischung aus "Freude, Enthusiasmus, Wille und Überzeugung" spielen werde, sagte der Bundestrainer, der nach Olympia seinen Posten antrat.
Zum Favoritenkreis gehört auch Frankreich. Bei der EM 2022 stand das Team im Halbfinale, bei der Nations League 2024 im Finale, wo das Team mit 0:2 gegen Spanien verlor.
Auf welche Stars sollte man achten?
Nach dem Rücktritt von Alexandra Popp aus dem Nationalteam im Herbst 2024 trägt Giulia Gwinn Verantwortung als neue deutsche Kapitänin. Die 25 Jahre alte Abwehrspielerin hat sich beim Double-Gewinner FC Bayern bewährt und war auch schon Mitglieder der Mannschaft, die vor drei Jahren in England den Titel knapp verpasste.
"Wir stehen für Offensivpower. Wir haben Spielerinnen, die auf allerhöchstem Niveau performen und Tore schießen", sagte Gwinn der DW mit Blick auf die EURO 2025. "Wir werden gut entertainen."
Mit den Mittelfeldspielerinnen Aitana Bonmati (2023, 2024) und Alexia Putellas (2021, 2022) stellt Spanien die Weltfußballerinnen der vergangenen vier Jahre. Beide gehörten auch zum spanischen Team, das 2023 die Weltmeisterschaft gewann.
Die polnische Stürmerin Ewa Pajor, Teamkollegin von Putellas und Bonmati beim FC Barcelona, gibt ihr Debüt bei einem großen Turnier. Polen hat sich erstmals für eine Europameisterschaft qualifiziert, ist in der Gruppe mit Deutschland, Dänemark und Schweden aber eher Außenseiter.
Eine von Pajors Gegnerinnen wird Pernille Harder sein Die 32-Jährige hat bereits mehr als 160 Spiele für Dänemark absolviert und spielt seit 2023 in der Bundesliga für den FC Bayern.
Bei Titelverteidiger England ist Alessia Russo von der Ersatzspielerin bei der EURO 2022 zur Topstürmerin aufgestiegen. Die Spielerin des Arsenal Women FC war in der vergangenen Saison der heimischen Women's Super League (WSL) - gemeinsam mit der Jamaikanerin Khadija Shaw von Manchester City - Torschützenkönigin und gewann mit ihrem Klub die Champions League.
Wie viel Geld gibt es zu gewinnen?
Die UEFA schüttet bei der Frauen-EM 2025 insgesamt 41 Millionen Euro an Preisgeldern aus, mehr als doppelt so viel wie beim Turnier 2022 (16 Millionen). Das spiegele "das anhaltende Engagement der UEFA für das Wachstum des Frauenfußballs in Europa" wider, verkündete der europäische Verband.
Alle 16 Teams erhalten ein Startgeld von 1,8 Millionen Euro, der Gewinner weitere 1,75 Millionen. Der mögliche Höchstbetrag für den Turniersieger - bei drei gewonnenen Gruppenspielen - beläuft sich auf 5,1 Millionen Euro.
Ungeachtet der deutlichen Steigerung der Preisgelder liegen die Frauen damit jedoch immer noch weit hinter den Männern zurück. Bei der EURO 2024 in Deutschland schüttete die UEFA 331 Millionen Euro aus, mehr als achtmal so viel wie jetzt bei der EURO 2025.
Dieser Artikel wurde aus dem englischen Original "Women's Euro 2025: Five things to know" adaptiert.