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Angst vor der Mini-Inflation

4. April 2014

Die Europäische Zentralbank steht möglicherweise vor dem Einsatz unkonventioneller Maßnahmen. EZB-Chef Draghi signalisierte, eine gefährliche Deflation, ein Preisverfall, ließe sich mit ungewöhnlichen Mitteln stoppen.

Einkaugstüte mit Euro Symbol
Bild: picture-alliance/Wiktor Dabkowski

Der EZB-Rat sei sich darin einig, dass bei Bedarf "alle im Rahmen unseres Mandats verfügbaren Instrumente eingesetzt werden können", sagte Mario Draghi in Frankfurt am Main. Damit solle verhindert werden, dass die Phase einer Mini-Inflation zu lange andauere. Auch Wertpapierkäufe in großem Stil, mit denen die Geldmenge aufgebläht werden könnte, seien dann denkbar.

Wird das Vertrauen in den Euro erneut erschüttert?

Der Einsatz von Wertpapierkäufen sei vor allem deshalb erwogen worden, weil mit zunehmender Dauer einer niedrigen Inflation die Wahrscheinlichkeit steige, dass Verbraucher und Unternehmen das Vertrauen in die Stabilität des Euro verlören.

EZB stemmt sich noch nicht gegen Deflation

01:17

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Zu dem Mittel der Wertpapierkäufe haben in den vergangenen Jahren bereits die Zentralbanken in den USA, Großbritannien und Japan gegriffen, um die Wirtschaft anzukurbeln - teilweise mit Erfolg. In Deutschland ist dieses Werkzeug allerdings wegen möglicher Risiken und Nebenwirkungen verpönt. Es wird befürchtet, dass dadurch die Inflation kräftig angeheizt wird.

Allerdings hatte Bundesbank-Chef Jens Weidmann zuletzt seine Bereitschaft angedeutet, im Fall der Fälle auch eine solche Form der Geldpolitik im EZB-Rat mitzutragen. Er hatte zudem erklärt, auch ein Strafzins für Banken sei denkbar, um diese dazu zu bewegen, mehr Geld als Kredite an Firmen und Haushalte zu vergeben - anstatt es bei der EZB zu parken.

Es gibt auch Grund zur Hoffnung

Die Zentralbank hofft allerdings, dass die aus ihrer Sicht zu niedrige Teuerungsrate bereits im April wieder anzieht und sich auch die Erholung der Wirtschaft fortsetzt. Ein Grund für die zuletzt überraschend niedrige Teuerung sei nämlich der späte Beginn der Osterferien. Dadurch schlügen saisonale Effekte - etwa anziehende Preise für Reisen - in diesem Jahr später zu Buche als im vergangenen Jahr. Der EZB-Rat beließ wohl auch deshalb den Leitzins für die 18 Euro-Länder auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent und enttäuschte damit Hoffnungen an den Märkten auf eine weitere Senkung.

Wegen der niedrigen Teuerungsrate im Euro-Raum hatten manche Ökonomen und der Internationale Währungsfonds (IWF) in den vergangenen Tagen eine weitere Zinssenkung gefordert, um eine ruinöse Abwärtsspirale von Löhnen, Preisen, Konsum und Investitionen abzuwehren. Niedrigere Zinsen beleben tendenziell die Konjunktur und können so indirekt zu steigenden Preisen führen.

haz/ml (rtr, dpa, ap)

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