Sieht man einmal von ein paar Statistenrollen und TV-Auftritten ab, gilt der britische Gangsterfilm "Rififi am Karfreitag" aus dem Jahr 1980 als Brosnans Kinodebüt. Schauplatz ist London, Brosnan (r.) spielt eine Nebenrolle, Hauptakteur ist der Kollege Bob Hoskins.

Seinen Durchbruch feierte der spätere James-Bond-Darsteller in den Jahren ab 1982 in der britischen Krimiserie "Remington Steel". An der Seite von Stephanie Zimbalist spielte Brosnan fünf Jahre den geheimnisvollen Mann in der Agentur der Privatdetektivin Laura Holt.

Pierce Brosnan sah gut aus, konnte Actionhelden ebenso gut verkörpern wie Soldaten. Schon früh waren die James-Bond-Produzenten deshalb auf Brosnan aufmerksam geworden. Doch wegen anderer Verpflichtungen konnte der Ire erst einmal nicht als Superagent 007 beginnen - und spielte stattdessen schnittige Männerrollen in Filmen wie "Das vierte Protokoll", hier an der Seite von Michael Caine.

Eine weitere TV-Serie förderte eine bis dahin nicht bekannte Seite des irischen Darstellers zu Tage: "In 80 Tagen um die Welt" war auch deshalb ein Erfolg, weil Brosnan als Phileas Fogg sehr schön ironisch spielte. Wieder einmal wurde sichtbar: Dieser Schauspieler ist prädestiniert als James Bond!

1995 war es dann soweit - im insgesamt 17. Teil der erfolgreichen Agentenserie schlüpfte Pierce Brosnan in die Haut des Superagenten vom MI6. Der Ire machte seine Sache gut. Sowohl die Action-Szenen als auch die Liebeständeleien (hier mit Izabella Scorupco) gelangen: "Goldeneye" wurde der bis dahin erfolgreichste Bond-Film.

Pierce Brosnan war in den 1990er Jahren einer der Top-Stars des internationalen Kinos. Neben seinen Auftritten als 007 (hier in seinem zweiten Bond-Film "Der Morgen stirbt nie") trat der Schauspieler in zahlreichen weiteren Kinofilmen auf.

Nicht alle Filme, in denen Pierce Brosnan mitspielte, wurden zu Erfolgen. In der sehr frei nach Daniel Defoe erzählten Kinoversion von "Robinson Crusoe" aus dem Jahre 1997 wurden die Actionelemente des Romans betont, Brosnan verkörperte die Titelrolle mehr schlecht als recht.

Seine Einsätze in moderneren Filmen an der Seite schöner Frauen und in schicken Autos fielen besser aus. Der elegante Kriminalfilm "Die Thomas Crown Affäre" von 1999, u.a. mit Rene Russo an seiner Seite, war auch deshalb bemerkenswert, weil Brosnan hier gleizeitig als Produzent fungierte.

Im gleichen Jahr war Pierce Brosnan dann zum dritten Mal als James Bond zu sehen. in "Die Welt ist nicht genug" musste sich der Ire wieder allerhand gefallen lassen, doch auch gefesselt ließ sein Interesse an schönen Frauen, hier Sophie Marceau, kaum nach.

Mamma Mia werden einige Zuschauer im Jahre 2008 gedacht haben, als sie den ehemaligen James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan in dem Musikfilm "Mamma Mia!" (mit Meryl Streep) sahen. Doch Brosnan bemühte sich nach seinem letzten Bond-Film "Stirb an einem anderen Tag" (2002) um eine Erweiterung seines Rollenspektrums.

Und dem Iren gelangen auch einige sehr gute Auftritte in Filmen, in denen er unterkühlte, zwielichtige Charaktere zu spielen hatte. Besonders eindrucksvoll war Brosnan als ehemaliger britischer Premierminister Adam Lang unter der Regie von Roman Polanski in "Der Ghostwriter".

Pierce Brosnan zehrt natürlich heute von seinem Ruf als ehemaliger Bond-Darsteller. Doch hat er sich auch mit zahlreichen Auftritten in anderen Filmen Respekt als Schauspieler verschafft. Brosnan ist überall ein gern gesehener Gast - hier 2014 bei den Berliner Filmfestspielen.

Doch wer gedacht hatte, der inzwischen 63-jährige Mime spiele jetzt nur noch Altersrollen als charmanter Gentleman, der sieht sich getäuscht. Brosnan überzeugt immer noch als harter, durchsetzungsfähiger Charakter in Actionfilmen. 2015 spielte er im US-Spionage-Thriller "The November Man" mit. Jetzt bekommt er für sein Lebenswerk den Europäischen Filmpreis.