Der Österreicher Valentin Inzko wird neuer Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. Damit hat die EU ihren Wunschkandidaten durchgesetzt, die USA hätten lieber einen Kandidaten gehabt, der die Serben hart anpackt. Das Gezerre ist symptomatisch für die politische Situation in Bosnien. Serben und Muslime sind sich fremd geblieben. Die von der EU dringend geforderte Verfassungsreform, die den Gesamtstaat stärken soll, lässt auf sich warten. Dafür ermittelt die Kriminalpolizei gegen Milorad Dodik, Premier des serbisch beherrschten Landesteils, wegen Veruntreuung von 70 Millionen Euro. Der nennt das „politisch motiviert“ und stellt die Zukunft von Bosnien und Herzegowina in Frage.