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Klimaschutz in Europa

Cathrin Brackmann9. Februar 2007

Das Wetter in diesem Winter spielt verrückt, Naturkatastrophen häufen sich, die Polkappen schmelzen, die Temperaturen steigen. Er ist da, der Klimawandel. Was tun die EU-Länder dagegen?

Bild: European Community

Der jüngste UN-Klimabericht beschreibt eine drohende Katastrophe. Im schlimmsten Fall steigt in diesem Jahrhundert die weltweite Durchschnittstemperatur um über sechs Grad. Der Meeresspiegel könnte um mehrere Meter steigen. Handeln ist deshalb dringender gefragt denn je. Wir wollten wissen, inwieweit Europas Bürger beim Klimaschutz helfen wollen und welche Hindernisse es gibt.

Deutschland: zu wenig Vorbilder in Politik und Wirtschaft

In Deutschland ist den meisten Menschen der Klimaschutz inzwischen sehr wichtig. Der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad oder der Kauf von Energiesparlampen sind dabei nur der Anfang. Viele Bürger würden aber gerne mehr machen, zum Beispiel konsequent auf erneuerbare Energien umsteigen. Aber es mangelt an Vorbildern aus der Politik und der Wirtschaft, sagt Professor Udo Kuckartz, der im Auftrag der Bundesregierung das Umweltbewusstsein der Deutschen untersucht. Außerdem beklagen viele Bürger, dass sie nicht genügend informiert würden über die Möglichkeiten, aktiver beim Klimaschutz mitzuwirken. Das Potential wäre also da, doch es mangelt an der Umsetzung.

Ausgezeichnetes Energiesparen in Finnland

Das kann im kleinen finnischen Örtchen Littoinen nicht passieren. Dort ist jetzt der Kindergarten Järvikoto beim nationalen Energiespar-Wettbewerb ausgezeichnet worden. Denn in Järvikoto lernen schon die ganz Kleinen, wie Energiesparen funktioniert. So koordinieren die Vorschulkinder zum Beispiel mit ihren Erzieherinnen den gesamten Energiesparplan des Kindergartens, in den Spielgruppen wird der Müll getrennt und am Wochenende nehmen die Kinder Puppen mit Notizheften mit nach Hause. In diese Notizhefte wird dann eingetragen, wie zu Hause Energie gespart wird. Eben ausgezeichnete Ideen in Sachen Klima- und Umweltschutz.

Tschechien: Ökobewusstsein hat sich verschlechtert

Leider ist der Klimaschutz in den meisten osteuropäischen Ländern noch kein großes Thema. Zu Sowjetzeiten hatten die Bürger genügend Probleme, ihre materielle Existenz zu sichern. Umweltschutz interessierte damals nur die wenigsten. In Tschechien sitzen die Grünen seit kurzem am Regierungstisch, zum ersten Mal in einem Land des ehemaligen Ostblocks. Sind die Tschechen umweltbewusster als andere osteuropäische Staaten? Nein, meinen Öko-Aktivisten, im Gegenteil.

Das Ökologiebewusstsein hat sich deutlich verschlechtert. Als das kommunistische Regime 1989 gestürzt wurde, da rangierten Umweltthemen noch ganz oben bei den Tschechen. Inzwischen sind sie auf die hinteren Ränge abgerutscht. Dennoch hat sich in den 18 Jahren einiges in Tschechien getan. So blasen Kraftwerke längst nicht mehr so viel Schwefeldioxid in die Luft, und aus den Fabriken gelangen deutlich weniger Chemikalien in die Umwelt als noch zu kommunistischen Zeiten. Außerdem hofft die Grüne Partei immer noch, dem Land ihren Stempel aufzudrücken. Ein Ansinnen, dass die Ökoaktivisten allerdings skeptisch sehen.

Es gibt also noch viel zu tun in Sachen Klimaschutz in Europa!

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