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PolitikEuropa

Europa reagiert auf die Corona-Pandemie

18. Oktober 2020

Italien rüstet sich für die zweite Welle: Rom kündigt ein Milliardenprogramm für Wirtschaft, Schulen und Arbeitsmarkt an. Auch Frankreich meldet wieder Corona-Rekordwerte.

Italien Rom Touristen mit Maske
Touristen vor dem Colosseum in RomBild: Remo Casilli/Reuters

Die Regierung in Rom hat einen Haushaltsentwurf mit neuen Maßnahmen in Höhe von rund 40 Milliarden Euro für Anti-Corona-Maßnahmen und die Stärkung der angeschlagenen Wirtschaft beschlossen. Das Kabinett habe den von Finanzminister Roberto Gualtieri vorgelegten Gesetzentwurf für das Haushaltsjahr 2021 sowie und den Mehrjahresetat bis 2023 genehmigt, teilte die Regierung mit.

Ärzte-Zeitverträge werden verlängert 

Die Pläne sehen "eine erhebliche Haushaltserweiterung vor", um die Gesundheit der Bürger und Italiens wirtschaftliche Stabilität zu schützen. Eingeplant sind rund vier Milliarden Euro für das Gesundheitssystem, darunter die Verlängerung von Zeitverträgen für 30.000 Ärzte und Krankenschwestern.

Seit Samstag gilt in Paris eine Ausgangssperre von 21 - 6 Uhr Bild: Eco Clement/UPI Photo/Imago Images

Etwa sechs Milliarden Euro sollen in Schulen und Universitäten fließen, vier Milliarden sind für Hilfen in Krisensektoren der Wirtschaft eingeplant. Außerdem will die Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte eine spezielle Arbeitslosenkasse weiter aufstocken. Große Summen sind für Familien, eine Steuerreform und die Unterstützung des armen Südens eingeplant. Die Ausgaben sollen Berichten zufolge teils über Schulden und teils mit Hilfe der Europäischen Union finanziert werden.

In Paris gilt nächtliche Ausgangssperre

In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 32.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Samstagabend 32.427 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testung in Frankreich.

Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich seit Wochen. Seit Samstag gilt in Paris und acht weiteren größeren Städten eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Zu dieser Zeit dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür.

Das slowenische Gesundheitsamt kann die Corona-Infektionen nicht mehr nachverfolgen - auch in der Hauptstadt Ljubljana nichtBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Slowenien stellt Nachverfolgung ein

Wegen der rasch steigenden Zahl von Infektionen mit dem Corona-Virus hat das slowenische Gesundheitsamt die Nachverfolgung der Kontakte von positiv getesteten Menschen eingestellt. Man sei nicht mehr in der Lage, die große Zahl der Fälle zu bewältigen, hieß es. Positiv Getestete werden aber weiterhin vom Gesundheitsamt über ihre Infektion informiert. Zugleich erhalten sie die Anweisung, in Quarantäne zu gehen und ihre relevanten Kontakte selbstständig zu informieren.

Im EU-Land Slowenien wurden am Sonntag 726 und am Vortag 897 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt. Damit hat sich die Zahl der aktiven Fälle in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land binnen einer Woche nahezu verdoppelt.

nob/as (dpa, afp)