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Autobauer fürchten Pekings Rache

7. Juni 2013

China wird es nicht bei Strafzöllen auf europäischen Wein als Antwort auf europäische Strafzölle für chinesische Solartechnik belassen, fürchten deutsche und europäische Autobauer.

Arbeiter montieren einen 1er BMW im BMW-Werk in Leipzig (Foto: dapd)
Bild: AP

Der Handelsstreit der Europäischen Union mit China könnte Europas Autobauern auf dem weltgrößten Absatzmarkt schaden. Außer Strafzöllen auf europäischen Wein erwäge die Regierung in Peking auch zusätzliche Zölle auf den Import von Autos aus Europa, meldet die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" und beruft sich dabei auf nichgt näher genannte europäische Quellen. Ähnliches befürchtet der Verband der europäischen Fahrzeughersteller ACEA.

Wenn es keine Verbesserung des politischen Klimas gebe, dann werde China voraussichtlich "Vergeltung" bei Fahrzeug-Einfuhren üben, sagte ein ACEA-Sprecher am Freitag in Brüssel. Nach Angaben des Verbands ging beim Handelsministerium in Peking eine Beschwerde über unzulässige Beihilfen ein, mit deren Hilfe europäische Autobauer ihre Fahrzeuge in China unter Wert verkauften.

Deutsche Premium-Autos im Visier?

Die Regierung habe daher ein Prüfverfahren für Strafzölle auf europäische Oberklasse-Wagen angekündigt. Erste Zölle könnten ab September erhoben werden, im Visier stünden Autos mit einem Hubraum von mehr als zwei Litern. Dieses vor allem von deutschen Herstellern wie Audi, VW, BMW, Daimler und Porsche dominierte Marktsegment machte zuletzt laut des deutschen Herstellerverbands VDA acht Prozent des chinesischen Automarkts aus.

Der VDA erklärte in Berlin: "Strafzölle sind eine Sackgasse." Die gegenwärtigen Unstimmigkeiten zwischen der EU-Kommission und der chinesischen Regierung müssten am Verhandlungstisch ausgeräumt werden. An die EU-Kommission appellierte der Verband, den "Weg des konstruktiven Dialogs" auszuschöpfen, so wie es auch die Bundesregierung wolle. Die deutsche und die chinesische Automobilindustrie pflegten eine schon Jahrzehnte währende Partnerschaft. Bei den Mitgliedsfirmen des VDA war keine Stellungnahme zu erhalten.

Auslöser für den eskalierenden Handelsstreit waren Strafzölle der EU auf Solarenergiemodule, die Brüssel Anfang der Woche wegen angeblicher chinesischer Dumping-Preise verhängt hat. Seit Donnerstag werden Importzölle von im Schnitt 11,8 Prozent erhoben, ab 6. August sollen die Aufschläge auf durchschnittlich 47,8 Prozent steigen. Mit diesen Schutzzöllen will die EU-Kommission die europäische Solarindustrie vor Importen der chinesischen Konkurrenz schützen.

wen/wl (rtr, dpa)

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