EU-Preisniveau
28. Juni 2010In Bulgarien, Rumänien und Polen musste man 2009 zwischen 30 und 40 Prozent weniger bezahlen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke als im Durchschnitt der 27 EU-Staaten. Das teilte das EU-Amt für Statistik Eurostat am Montag (28.06.2010) in Luxemburg mit. Am günstigsten waren Nahrungsmittel in Polen, die nur 63 Prozent des EU-Durchschnitts kosteten. Am meisten musste man dafür in Dänemark zahlen: 134 Prozent. Nicht-alkoholische Getränke kosteten sogar fast doppelt soviel wie im EU-Durchschnitt.
Auch Alkohol war sowohl in Bulgarien als auch in Rumänien mit einem Durchschnittswert von 77 und 70 Prozent äußerst günstig zu haben. Am teuersten war Alkohol in Finnland mit 170 Prozent des EU-Durchschnitt sowie in Irland (167), Schweden (138) und Dänemark (135).
Tabakwaren kosteten 2009 in Bulgarien und Rumänien nur zwischen 46 und 47 Prozent des EU-weiten Durchschnittspreises. Unheimlich tief in die Tasche greifen musste man dafür hingegen in Irland (217), wo sie mehr als doppelt so viel wie im EU-Durchschnitt kosteten.
Deutschland etwas über dem EU-Durchschnitt
An dem Klischee, die Deutschen knauserten beim Geld fürs Essen, ist der Statistik nach wenig dran. In Deutschland lagen die Preise insgesamt bei 111 Prozent des EU-Durchschnitts; nicht-alkoholische Getränke bei 106 Prozent und Tabak bei 119. Nur die Preise für Alkohol lagen unter dem Durchschnitt bei 91 Prozent.
Teurer war auch Fleisch: 26 Prozent mehr musste man dafür zahlen. Übertroffen wurden die deutschen Fleischpreise nur noch von zwei anderen Ländern. In Österreich lagen die Kosten um 28 Prozent über dem Durchschnitt, in Dänemark sogar um 31 Prozent.
Unterschiede werden geringer
Zwischen 2003 und 2009 haben sich die Preisunterschiede in der EU verringert. Laut Eurostat gilt das vor allem für Nahrungsmittel und alkoholische Getränke. Innerhalb des Euro-Raumes sind die Preisunterschiede noch weitaus geringer als in der gesamten EU. Nur bei Tabakwaren haben sich die Preise kaum angenähert, was an der großen unterschiedlichen Besteuerung in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten liegt.
Autor: Nicole Scherschun
Redaktion: Gero Rueter