41,8 Grad zeigt das Thermometer in Rom, aber auch Spanien meldet Alarmstufe Rot - und in Griechenland brennen große Waldgebiete nahe der Hauptstadt Athen.
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Italien ächzt unter der jüngsten Hitzewelle. In der Hauptstadt Rom wurden nach Daten des meteorologischen Dienstes der Region Latium 41,8 Grad gemessen - das ist ein neuer Rekord. Schuld ist das Hochdruckgebiet "Caronte". Freiwillige des Zivilschutzes verteilten an Touristenattraktionen wie dem Kolosseum Wasserflaschen. Hilfreich waren auch die vielen Brunnen - gleich, ob mit großem Wasserstrahl oder, wie die "Nasoni", nur mit einem kleinen. Doch baden darf man laut Bürgermeister Roberto Gualtieri darin in keinem Fall.
Auch in Teilen der süditalienischen Regionen Apulien, Basilikata und Kalabrien wurde die 40-Grad-Marke geknackt. Im Zentrum der großen Mittelmeerinsel Sizilien wurden 43 Grad gemessen, auf der westlichen Insel Sardinien gar 44 Grad. Für 20 größere Städte hatte das italienische Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe ausgerufen; an diesem Mittwoch gilt die Warnung für 23 Kommunen. Sie bedeutet, dass dort auch gesunden Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen.
In Spanien gilt angesichts der bisher heftigsten Hitzewelle des Jahres Alarmstufe Rot für die Regionen Katalonien und Aragonien sowie auf den Balearen. Dort wird mit Temperaturen bis 44 Grad gerechnet. Im andalusischen Andujar war am Montag die halbrunde Zahl 45 nur um einen Zehntelgrad verfehlt worden.
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"Sehr hohe bis extreme Gefahr"
Das Innenministerium in Madrid sprach von einer "sehr hohen bis extremen" Gefahr von Bränden im ganzen Land, vor allem aber auf der Kanareninsel La Palma. Dort kämpft die Feuerwehr bereits seit Samstag gegen ein großes Feuer in einem Waldgebiet. Nach Behördenangaben verbrannten bislang fast 3500 Hektar Land, rund 4000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen.
Inzwischen beruhige sich die Lage jedoch zusehends, teilte der örtliche Zivilschutz mit. Wegen der schlechten Luftqualität infolge des Rauchs sollten die Einwohner ihre Aktivitäten im Freien reduzieren und Schutzmasken tragen. Einer Gesundheitsstudie einheimischer und französischer Wissenschaftler zufolge starben im vergangenen Jahr in Spanien mehr als 11.000 Menschen an den Folgen von Hitzewellen.
Auch im Südosten Europas, in Griechenland, kämpft die Feuerwehr gegen Waldbrände. Am heftigsten wütete ein Großfeuer bei Dervenohoria rund 50 Kilometer nördlich von Athen, doch auch im Strandgebiet vor der Hauptstadt, wo zahlreiche Menschen am Montag ihre Häuser verlassen mussten, brannte es weiter, ebenso wie in der Nähe des Kurorts Loutraki bei Korinth. Insgesamt waren mehrere Hundert Helfer im Einsatz.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis machte die "Klimakrise, die wir mit zunehmender Intensität durchleben", für die jüngsten Ereignisse verantwortlich. Im Sommer 2021 hatten schwere Brände mehr als 100.000 Hektar Wald in Griechenland zerstört, drei Menschen kamen dabei ums Leben. 2018 waren in Mati nahe Athen mindestens 100 Opfer beim schlimmsten Brand in der Geschichte des Landes zu beklagen.
jj/uh (dpa, afp)
La Palma: Kanaren-Insel in Flammen
Rekordhitze in Europa - auch auf den Kanarischen Inseln. Auf La Palma sind innerhalb weniger Stunden 45 Quadratkilometer Land verbrannt. Dabei war die Insel gerade erst von einer Katastrophe betroffen.
Bild: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance
Raub der Flammen
Eine Feuerbrunst wälzt sich in Rekordschnelle über La Palma, die westlichste Insel der Kanaren. Die Inselgruppe liegt vor der Küste Marokkos, gehört aber politisch zu Spanien - und somit zur Europäischen Union.
Bild: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance
Rekordhitze wird zu Rekordbrand
So wie ganz Südeuropa leidet auch Spanien mit seinen Inseln derzeit unter einer Hitzewelle. Auf La Palma sind innerhalb nicht mal eines Tages 45 Quadratkilometer Land verbrannt. Das entspricht der Fläche von 6500 Fußballfeldern. So wie hier nähert sich das Feuer vielen Häusern. Mehr als 4000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Bild: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance
Unter Rauch begraben
Der Wind und die Hitzewelle sind der Grund, dass der Brand sich auf La Palma so schnell ausbreiten konnte. Das Satellitenbild zeigt, wie sich eine große Rauchwolke in Richtung Nachbarinseln bewegt.
Bild: Courtesy of Nasa Worldview/REUTERS
Kampf gegen die Flammen
Mit elf Löschflugzeugen und Hubschraubern versucht die Feuerwehr, dem Brand Herr zu werden. Am Sonntag hat sich das Wetter etwas gebessert, die höhere Luftfeuchtigkeit und niedrigere Temperaturen kommen den Einsatzkräften zur Hilfe.
Bild: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance
Erneute Katastrophe auf La Palma
La Palma war im Herbst 2021 schon einmal Schauplatz einer gewaltigen Katastrophe. Der Vulkan Tajogaite spuckte riesige Mengen Lava aus, die als rotglühende Ströme Richtung Meer flossen. Mindestens 7000 Menschen mussten damals vor der Lava fliehen.
Bild: Albatross World Sales
Mondlandschaft auf La Palma
Es war der größte Vulkanausbruch in Europa seit fünf Jahrhunderten. Von vielen Ortschaften blieb nur ein Lavafeld, das wie eine Mondlandschaft anmutet - so wie auf diesem Foto von 2022 zu sehen. Fast 1200 Familien verloren ihr Zuhause. Jetzt werden die Bewohner der Insel erneut mit der Zerstörung ihrer Umgebung konfrontiert.
Bislang sind während des Feuers im Juli 2023 "nur" etwas mehr als zehn zerstörte Häuser gemeldet worden, beim Vulkanausbruch waren es deutlich mehr. Ob La Palma zur Ruhe kommen wird? Experten sind sich sicher: Klimawandel und Hitzewellen werden die Kanaren auch in Zukunft immer wieder heimsuchen.
Bild: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance