1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Europawahl in Deutschland und 20 weiteren EU-Staaten läuft

9. Juni 2024

Mehr als 360 Millionen Menschen sind in Europa wahlberechtigt, einige konnten bereits ihr Kreuz machen. In Deutschland leben 65 Millionen Wahlberechtige. Die Wahlbeteiligung lag bis 14 Uhr bei 32,3 Prozent.

Eine Frau mit Europa-Hoodie wirft ihren Stimmzettel für die EU-Wahl in eine Urne in einem Wahllokal in Hessen
Spannend: Wie wird in Deutschland die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2024?Bild: picture alliance/dpa

Am letzten Tag der insgesamt viertägigen Europawahl wählen auch die deutschen Bürgerinnen und Bürger ihre Abgeordneten im Europaparlament. Die Wahllokale haben noch bis 18 Uhr geöffnet. 

Insgesamt wird an diesem Sonntag in 21 Staaten gewählt. Unter anderem begann der Urnengang auch in Belgien, Österreich und Frankreich, dem EU-Land mit der zweitgrößten Bevölkerung nach Deutschland. Als erste hatten am Donnerstag bereits die Wahlberechtigten in den Niederlanden ihre Stimme abgegeben, am Freitag folgten Irland und Tschechien, am Samstag unter anderem Lettland und Malta. Auch in Italien begann am Samstag die Wahl, sie wird an diesem Sonntag fortgesetzt. In dem südlichen EU-Land ist der Urnengang erst um 23 Uhr vorbei.

Bis 14 Uhr hat die Beteiligung bei der Europawahl bei 32,3 Prozent gelegen. Dies gab Bundeswahlleiterin Ruth Brand am Nachmittag bekannt. Vor fünf Jahren waren es zum selben Zeitpunkt 29,4 Prozent. Der Zwischenstand zur Wahlbeteiligung wurde demnach auf der Grundlage der Beteiligung in ausgewählten Wahllokalen ohne die Briefwahl ermittelt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) gab in Burgdorf bei Hannover ihre Stimme zur Europawahl abBild: Fabian Immer/REUTERS

In Deutschland sind etwa 1400 Wahlbewerber angetreten

Insgesamt geht es um Mandate für 720 Abgeordnete - 96 von ihnen werden aus Deutschland kommen. Abgesehen von der Parlamentswahl in Indien ist die Europawahl die größte demokratische Abstimmung weltweit - und die einzige Direktwahl über Staatsgrenzen hinweg.

Europawahlen im hohen Norden: SchwedenBild: Oscar Olsson/TT/IMAGO

Angetreten sind in Deutschland etwa 1400 Wahlbewerber für 35 Parteien und sonstige politische Vereinigungen. Umfragen zufolge dürften in etlichen der 27 EU-Staaten rechte Parteien stark abschneiden, unter anderem in Österreich, Frankreich und Italien. In Deutschland können CDU und CSU laut Umfragen damit rechnen, die Europawahl mit großem Vorsprung zu gewinnen. Dahinter liegen SPD, Grüne und AfD in etwa gleichauf.

Europawahl: Wählen schon mit 16 Jahren

02:03

This browser does not support the video element.

Die erste Prognose für die Sitzverteilung des neuen Europaparlaments wird am Sonntag voraussichtlich zwischen 20.15 und 20.30 Uhr bekanntgegeben. Die ersten vorläufigen Ergebnisse aus einigen EU-Staaten werden nach 23 Uhr erwartet. 

In Belgien und Bulgarien auch Parlamentswahlen

Zeitgleich mit der Europawahl wird in Belgien am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Prognosen werden nach Schließung der Wahllokale um 16 Uhr erwartet. Neben dem nationalen Parlament werden die Regionalkammern neu gewählt. Aufgerufen sind rund 8,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Anders als in Deutschland herrscht Wahlpflicht.

In Belgien besteht Wahlpflicht. Nichtwählern ohne richterlich akzeptierten Grund droht eine Strafe.Bild: Sylvain Plazy/AP/dpa/picture alliance

In Bulgarien hat ebenfalls die Abstimmung über ein neues Parlament begonnen. Es ist bereits die sechste Parlamentswahl innerhalb von gut drei Jahren. Zur jüngsten Regierungskrise in Sofia war es im März nach dem Bruch der prowestlichen liberal-konservativen Regierungskoalition von Ministerpräsident Nikolaj Denkow gekommen. Zur Wahl stehen 22 Parteien und 11 Koalitionen.

Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern

Parallel zur Europawahl sind die Wahlberechtigten in mehreren Bundesländern aufgerufen, ihre Kommunalparlamente zu wählen: Entscheidungen über Vertretungen wie Kreistage, Gemeinderäte oder Bezirksversammlungen stehen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie in Sachsen und Sachsen-Anhalt an.

Wahlverluste der Grünen könnten Klimaversprechen gefährden

02:49

This browser does not support the video element.

Am Samstag war der Europawahlkampf in Deutschland mit Kundgebungen, Demonstrationen und Aufrufen zur Stimmabgabe zu Ende gegangen. In mehreren Städten gingen Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf die Straße. Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen hatte dazu unter anderem in Berlin, Hamburg, München, Köln und Dresden aufgerufen. 

Die Qual der Wahl in ItalienBild: GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images

Der Wahlkampf war bis zuletzt auch durch Angriffe auf Politiker geprägt. In Dresden wurde am Samstag ein AfD-Politiker angegriffen. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte nach einer körperlichen Attacke am Freitagabend mehrere Termine ab. 

pg/sti (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen