DW und FMM: Gemeinsame Projekte für die Europawahlen
1. Februar 2019In einer Anhörung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Kommunikation erläuterten sie die gemeinsamen Interessen des französischen und deutschen Auslandsrundfunks in einem wettbewerbsintensiven internationalen Umfeld.
Für die Europawahlen bereiten die Redaktionen der DW und France Médias Monde (FMM) eine digitale Serie von 28 Porträts junger Erstwähler in den Ländern der Union vor, die in Sozialen Netzwerken und auf Webseiten in mehreren Sprachen ausgestrahlt werden. Die beiden Sender planen im Vorfeld der Wahlen eine Debattensendung in Brüssel und gemeinsam recherchierte Reportagen. Mit der Kooperation stärken sie den Programmfokus der beiden Sender auf die Wahlberichterstattung.
Saragosse und Limbourg sprachen auch über die Zusammenarbeit der Medienhäuser im geplanten digitalen, mehrsprachigen und partizipativen Projekt ENTER!, das im Rahmen des deutsch-französischen Vertrags von Aachen realisiert werden soll und sich vor allem an junge Europäer richtet. Die Plattform ENTER! soll europaweit relevante Themen bieten, zum Austausch animieren und so eine aktive Zivilgesellschaft junger Europäer stärken.
Mit den umfangreichen Projekten weiten die beiden Auslandssender ihre Zusammenarbeit auf neue Themenbereiche aus. 2017 hatten FMM und DW in Partnerschaft mit der italienischen Nachrichtenagentur Ansa das erfolgreiche mehrsprachige Onlineportal InfoMigrants (infomigrants.net) gestartet, das monatlich rund fünf Millionen Nutzer erreicht.
Peter Limbourg: „Es ist wichtig, dass Politiker und Bürger unserer beiden Länder die wesentlichen und beispiellosen Aufgaben unserer Auslandssender verstehen, insbesondere in Zeiten, in denen Großmächte, die manchmal unseren demokratischen Modellen feindlich gesinnt sind, Milliarden investieren, um diese Werte zu diskreditieren. Ein innovatives Kooperationsprojekt wie ENTER! ist sicherlich ein wichtiger Teil der Lösung.“
Marie-Christine Saragosse: „In einem Kontext, der als ‚kalter Informationskrieg‘ bezeichnet werden kann, der durch die Verschärfung des Wettbewerbs, aber auch durch feindselige Ansätze bestimmter Medien und Manipulationen von Informationen gekennzeichnet ist, verteidigen France Médias Monde und die Deutsche Welle eine konkrete Vorstellung von Information und verkörpern demokratische Werte. Unsere beiden internationalen und mehrsprachigen Nachrichtensender spielen eine sehr wichtige Rolle, insbesondere in einer Zeit der Unsicherheit, die mit dem Brexit verbunden ist und am Vorabend einer durchaus Anlass zur Sorge gebenden Europawahl.“
DW und FMM erreichen zusammen jede Woche 320 Millionen Nutzer über TV, Radio und ihre digitalen Angebote. Die Deutsche Welle ist öffentlich-rechtlich organisiert und bietet unabhängige Informationen in 30 Sprachen.