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Eurozone rutscht in die Rezession

14. August 2012

Gebremst durch die Schuldenkrise ist die Wirtschaftsleistung in der Eurozone um 0,2 Prozent geschrumpft. Schlimmeres verhinderte die deutsche Wirtschaft.

Kassenzettel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im zweiten Quartal geschrumpft. Nach einer Stagnation in den ersten drei Monaten 2012 sackte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 17 Ländern mit der Gemeinschaftswährung um 0,2 Prozent ab. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg in einer ersten Schätzung mit. Experten hatten dies erwartet.

Im Griff der Rezession

Damit steckt die Eurozone in einer Rezession fest. Davon spricht man, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale nacheinander entweder unverändert bleibt oder abnimmt. Auch im Schlussquartal 2011 hatte es mit 0,3 Prozent bereits ein Minus im Vergleich zu den drei Monaten davor gegeben - den ersten Rückschlag seit 2009. In der Europäischen Union als Ganzes mit ihren 27 Mitgliedsstaaten sank das BIP von April bis Juni ebenfalls um 0,2 Prozent.

Einen stärkeren Einbruch verhinderte Deutschland. Europas größte Volkswirtschaft, verzeichnete ein Wachstum von 0,3 Prozent. Österreich und die Niederlande schafften ein Plus von 0,2 Prozent, während mit Frankreich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion stagnierte.

Im Krisenland Spanien nahm die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent ab, Italiens BIP verschlechterte sich sogar um 0,7 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) geht davon aus, dass die Euro-Zone in diesem Jahr um bis zu 0,5 Prozent schrumpfen wird. 2013 traut sie ihr wieder ein Wachstum zu.

Eurozone steuert auf Rezession zu

01:29

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Estland stützt deutschen Kurs in Eurokrise

Estland hat sich hinter die deutsche Linie im Kampf gegen die Eurokrise gestellt. Ministerpräsident Andrus Ansip sprach sich bei einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) in Tallinn für einen strikten Spar- und Reformkurs in der Europäischen Union aus. "Wir können nicht mehr ausgeben als wir einnehmen", sagte Ansip. "Wir unterstützen krisenmindernde Maßnahmen, aber wir glauben vor allem an strukturelle Reformen." Zu gemeinsamen europäischen Staatsanleihen äußerte er sich skeptisch: "Wir sind keine starken Anhänger von Eurobonds."

Estland - Musterschüler in Euroland

02:07

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Rösler bekräftigte, Europa dürfe nicht an mangelnden Reformen in einzelnen Ländern scheitern. Gemeinsam sei man davon überzeugt, dass die Stabilitätspolitik mit Fiskalpakt und ESM der richtige Weg sei. Estland ist neben Deutschland das einzige Land, das den permanenten Euro-Rettungsschirm ESM noch nicht ratifiziert hat.

iw/gmf/qu (dpa, rtrs, afp)

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