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Eurozone stärkt "Brandmauer"

30. März 2012

Im Kampf gegen die Schuldenkrise bekommt die Eurozone einen höheren Schutzwall. Die "Brandmauer" soll auf 800 Milliarden Euro hochgezogen werden, wie bei einem Finanzminister-Treffen in Kopenhagen vereinbart wurde.

Euromünzen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Eurogruppe hat sich auf eine Stärkung ihrer Rettungsschirme auf etwa 800 Milliarden Euro verständigt. Das teilte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter in Kopenhagen mit, wo sich die Ressortchefs der Euroländer zu einem informellen Treffen versammelt hatten. "Diese 800 Milliarden machen eine Billion US-Dollar aus. Und das ist in etwa die definierte 'Firewall' ('Brandmauer')", sagte Fekter. Nach langem Widerstand hatte sich für diese Lösung zuletzt auch der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ausgesprochen. Frankreich wollte hingegen eine "Brandmauer" von etwa einer Billion Euro, konnte sich mit dieser Forderung aber nicht durchsetzen.

ESM + EFSF

Der permanente Rettungsschirm ESM, der den bisherigen Rettungsschirm EFSF ablösen soll, hatte nach bisherigen Vereinbarungen einen Umfang von lediglich 500 Milliarden Euro. In dieser Summe sollten aber bisher schon laufende Rettungsprogramme für Krisenländer im Umfang von rund 200 Milliarden Euro enthalten sein. Dies wird jetzt geändert, so dass die Schlagkraft der Krisenfonds allein dadurch auf rund 700 Milliarden Euro steigt. Fekter zählte dann noch rund 100 Milliarden Euro an bilateralen Hilfskrediten an Griechenland und Hilfsgelder aus EU-Töpfen hinzu.

Euro - "Brandmauer" wieder etwas höher

01:14

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Die österreichische Ministerin äußerte sich zuversichtlich, dass die Beschlüsse an den hochnervösen Finanzmärkten für Beruhigung sorgen. "Die Märkte signalieren bereits relative Ruhe. Damit kann man erkennen, dass die Märkte mit dem umgehen können, was wir hier aufgestellt haben."

Wütender Juncker

Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker ließ eine geplante Pressekonferenz nach dem Finanzminister-Treffen spontan absagen - offiziell aus Zeitgründen. Aus Kreisen der Euro-Länder hieß es allerdings, Juncker habe die Pressekonferenz gekippt, weil er außer sich darüber gewesen sei, dass Fekter bereits vorab Ergebnisse aus der Sitzung bekanntgegeben hatte.

Jean-Claude JunckerBild: dapd

wa/uh (dpa, afp, rtr, dapd)