Über dem tiefsten Punkt des Weltmeeres, dem Marianengraben, haben Forscher einen Flohkrebs mit Plastikteilchen im Körper entdeckt. Mit dem Namen "Plasticus" wollen sie ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung setzen.
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Dieser kleine Kerl lebt in 6500 Metern Tiefe im Marianengraben. Der Unterwasser-Canyon mit einer Maximaltiefe von etwa 11.000 Metern ist mehr als 2400 Kilometer lang und liegt rund 2000 Kilometer östlich der Philippinen im Pazifischen Ozean. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage leben in den Tiefseegräben der Weltmeere viele Lebewesen, die nur dort heimisch sind.
Vier Exemplare des Flohkrebses hatten die Forscher der britischen Newcastle University, die auch in Malaysia und Singapur angesiedelt ist, gefangen. Drei von ihnen enthielten keine Plastikteilchen, bei einem Flohkrebs wurde im Körper der Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) nachgewiesen, der unter anderem zur Herstellung von Einwegtrinkflaschen, Folien und Textilfasern verwendet wird.
Das Forscherteam hat dem Flohkrebs den Namen "Eurythenes plasticus" verliehen. "Mit dem Namen wollen wir ein starkes Zeichen gegen die Meeresverschmutzung setzen", betonte der Leiter des Forschungsteams Alan Jamieson. Die Forscher wollten "deutlich machen, dass wir dringend etwas gegen die Plastikflut tun müssen."
Kein Tauchpionier hat die Menschen so für die Unterwasserwelt unserer Ozeane begeistert, wie Jacques-Yves Cousteau. Zu Beginn seines Wirkens war die Tauchtechnik noch kaum entwickelt - anders als heute.
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Tauchen geht auch deutlich leichter
Der Unterwasserpionier Jacques-Yves Cousteau steht hier 1973 neben einem historischen Helmtauchanzug. Aus Anlass der Gründung seiner Gesellschaft zur Erforschung und zum Schutz der Meere wird er mit einer Medaille ausgezeichnet. Cousteau hat viel dazu beigetragen, dass Taucher sich heute im Wasser fast mit der Leichtigkeit bewegen können wie Fische - und nicht wie Ritter in stählernen Rüstungen.
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Noch ohne Schwimmblase aber mit Funk
Cousteau mit einem Druckluftgerät 1963 auf dem Grund des Roten Meeres. Er begleitet sein Forschungs U-Boot. Schon damals hatte er eine Sprechfunk-Verbindung ins Boot. Aber etwas entscheidendes fehlt: Ein Tauchjacket, bzw. eine Blase, die man mit Luft füllen kann, um im Wasser optimal tariert zu sein. Ohne die kann ein Taucher nicht vermeiden, dass er Sediment aufwühlt oder Korallen beschädigt.
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Erfinder des Atemreglers
Der Atemregler, den der Ingenieur Emile Gagnan für Cousteau entwickelte, hatte nur eine Druckminderungsstufe. Der Nachteil: Der Druck der Atemluft entsprach dem Umgebungsdruck am Flaschenventil. Tauchte man Kopfüber ab, musste der Taucher aktiv Luft ansaugen. Tauchte man senkrecht auf, musste man beim Atmen dagegen anpusten. Der Vorteil: Die Luft trat hinter dem Kopf aus - gut für Filmaufnahmen.
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Die tauchende Untertasse
Sie wirkte in ihrer Zeit wie aus einem Science-Fiction Film. 1959 stellte Cousteau sein Forschungs-U-Boot beim internationalen Ozeanographischen Kongress in New York vor. Cousteau entwickelte insbesondere die Technik für seine Filmaufnahmen selbst: Unterwassergehäuse, Beleuchtung und vieles mehr.
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Vom Minensuchboot zum Traum der Karibik
Die Calypso war ein Geschenk der irischen Guinness Brauerei an den Unterwasser-Forscher. Er stattete sie mit einem Hubschrauber-Landeplatz aus und nutzte die Krananlagen für seine U-Boote, Tauchkammern, Hai-Käfige und Beiboote. Im innern war etwas Platz für Laborarbeiten. Vor allem war das Schiff aber ein ständiges Filmset, denn Cousteau vermittelte den Traum der Südsee in über 100 Filmen.
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Ein Trimaran für Unterwasser
Dieses eigentümliche Unterwasser-Gefährt trägt den Namen seines Sohnes Philippe. Cousteau ließ es 1980 im Hafen von Le Cap d'Agde in Südfrankreich zu Wasser. Das U-Boot konnte acht Menschen befördern und war als eine Art Unterwasser-Sightseeing-Bus gedacht - um vielen Menschen die Schönheit des Meeres nahezubringen.
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Wohnen unter Wasser
Cousteau präsentiert die Unterwasser-Station Precontinent III. Taucher können darin auch übernachten. Dahinter steckt ein Prinzip, das heutzutage vor allem für Berufstaucher oder Bauarbeiter im Tunnelbau wichtig ist: Sie müssen auch lange Zeiträume unter einem erhöhten Umgebungsdruck arbeiten.
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Stickstoffsättigung als Dauerzustand
Befinden sich Menschen unter einem erhöhten Umgebungsdruck, sättigt sich mehr Stickstoff im Blut an. Dieser würde bei einem zu schnellen Aufstieg an die Meeresoberfläche ausperlen, wie Kohlendioxid im Sprudelwasser. Daher müssen Taucher, die sehr lange unten sind, auch extrem langsam nach oben kommen. Da ist es oft praktischer, gleich unten zu bleiben und sich dort in dieser Kapsel auszuruhen.
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Eine Tauchglocke auf dem Meeresboden
Diese Tauchglocke ist das Vorgängermodell, allerdings ohne Übernachtungsmöglichkeit. Von unten können die Taucher, die aus größeren Tiefen kommen, hineintauchen. Sie steht in nicht sehr großer Tiefe auf dem Meeresboden. Aber das reicht aus, um dort einige Stunden zu verbringen und zu warten, bis der Stickstoffgehalt im Blut so weit gesunken ist, bis der weitere Aufstieg gefahrlos erfolgen kann.
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Ein Überbleibsel der frühen Forschungsarbeit
Dieses Rohrgestell war Cousteaus Haikäfig, mit dem er im roten Meer experimentiert hatte. Heute liegt er noch als archäologisches Gut und taucherische Sehenswürdigkeit auf dem Meeresgrund herum.
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Haitauchen für jedermann
An Küsten, wo es viele gefährliche Haie wie diesen Bullenhai gibt, bieten mittlerweile Unternehmen Touristen den besonderen Nervenkitzel in solchen Haikäfigen. Einige nutzen Köder, um die Tiere anzulocken. Unter Sporttauchern ist das aber verpönt und regelwidrig.
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Den Tieren nahe sein
Man kann sich Tieren aber auch ganz anders nähern - etwa indem man sich gut tarnt. Dieses begehbare Nilpferd hat das Cousteau-Team für Film-Aufnahmen entwickelt.
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Wenn die Muskelkraft nicht reicht
Unterwasser-Scooter gibt es nicht erst seit James Bond. Schon 1956 hat Cousteau mit diesem Modell experimentiert. Das Foto wurde allerdings nicht vor einem Tauchgang aufgenommen, sondern aus Anlass einer Filmvorführung an Bord der Calypso während des Filmfestivals in Cannes. Auch im Bild: Die Schauspielerinnen Edith Zetline, Isabelle Corey und Bella Darvi.
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Heute mit mehr Leichtigkeit
Anders als die frühen Unterwasser-scooter haben die Geräte heute leistungsfähigere Batterien und Motoren. So können Taucher entspannter die Schönheiten der Meere genießen.
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Der unvollendete Traum
So hätte der Nachfolger der Calypso aussehen sollen: Mit einem innovativen Segel als Zusatzantrieb. Dazu kam es nicht mehr. Die ursprüngliche Calypso sank im Januar 1996 bei einem Unfall in Singapur. Jacques-Yves Cousteau starb am 25. Juni 1997 mit 87 Jahren. Sein erstes Schiff wird derzeit in der Türkei restauriert. Es soll später als Umweltschutz-Botschafter über die Weltmeere schippern.