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Ein Tiefsee-Flohkrebs voller Plastik

6. März 2020

Über dem tiefsten Punkt des Weltmeeres, dem Marianengraben, haben Forscher einen Flohkrebs mit Plastikteilchen im Körper entdeckt. Mit dem Namen "Plasticus" wollen sie ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung setzen.

Flohkrebs  Eurythenes plasticus
Bild: picture-alliance/dpa/WWF

Dieser kleine Kerl lebt in 6500 Metern Tiefe im Marianengraben. Der Unterwasser-Canyon mit einer Maximaltiefe von etwa 11.000 Metern ist mehr als 2400 Kilometer lang und liegt rund 2000 Kilometer östlich der Philippinen im Pazifischen Ozean. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage leben in den Tiefseegräben der Weltmeere viele Lebewesen, die nur dort heimisch sind. 

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Vier Exemplare des Flohkrebses hatten die Forscher der britischen Newcastle University, die auch in Malaysia und Singapur angesiedelt ist, gefangen. Drei von ihnen enthielten keine Plastikteilchen, bei einem Flohkrebs wurde im Körper der Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) nachgewiesen, der unter anderem zur Herstellung von Einwegtrinkflaschen, Folien und Textilfasern verwendet wird.

Die Wissenschaftler beschrieben die bis zu fünf Zentimeter lange Art in der Fachzeitschrift Zootaxa. 

Der Name als Warnung

Das Forscherteam hat dem Flohkrebs den Namen "Eurythenes plasticus" verliehen. "Mit dem Namen wollen wir ein starkes Zeichen gegen die Meeresverschmutzung setzen", betonte der Leiter des Forschungsteams Alan Jamieson. Die Forscher wollten "deutlich machen, dass wir dringend etwas gegen die Plastikflut tun müssen."

fs/af (dpa, AFP)

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Fabian Schmidt Wissenschaftsredakteur mit Blick auf Technik und Erfindungen
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