Evelyn Palla soll Deutsche Bahn aus der Krise führen
21. September 2025
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hatte im vergangenen Monat überraschend die Entlassung des Bahn-Chefs bekanntgegeben und erklärt, dessen Vertrag werde "vorzeitig und einvernehmlich" beendet. Bis seine Nachfolge geregelt sei, werde Richard Lutz seine Aufgaben aber weiter wahrnehmen. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums hatte angekündigt, dass Schnieder wahrscheinlich am Montag einen neuen DB-Chef oder eine neue Chefin präsentieren werde.
Erfolgreich zuletzt in Österreich
Palla, Jahrgang 1973, startete ihre berufliche Laufbahn 1997 bei der Infineon Technologies AG. Ab 2003 war sie bei Eon in München, Köln und Mailand tätig. 2011 wechselte sie zu den Österreichischen Bundesbahnen nach Wien. Dort war sie ab 2015 als Vorstand der ÖBB Personenverkehr AG für den Regionalverkehr zuständig. Zudem bekleidete sie ab 2015 das Amt der Aufsichtsratsvorsitzenden der ÖBB Postbus AG.
Die Deutsche Bahn steckt in einer schweren Krise. Im August waren nur knapp 60 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich unterwegs, die Infrastruktur ist marode und gilt als Hauptgrund für die schlechte betriebliche Leistung.
Schmerzhafte Sparmaßnahmen drohen
Um den Konzern wirtschaftlicher aufzustellen, sollen Tausende Stellen wegfallen und defizitäre Teile des Konzerns wie etwa DB Cargo auf Profitabilität getrimmt werden. Zuletzt verbesserten sich die Zahlen bei der Deutschen Bahn, am Ende des ersten Halbjahres 2025 stand aber weiterhin ein dickes Minus von 760 Millionen Euro.
haz/pg (dpa, afp, rtr)
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