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Politik

Zu hart gegen Großbritannien

12. Januar 2019

David Davis ist schon länger raus aus den Brexit-Gesprächen - zurückgetreten von seinem Amt. Jetzt teilt er aus und kritisiert Bundeskanzlerin Merkel und die EU für ihre Haltung bei den Austrittsverhandlungen.

Rücktritt Brexit-Minister David Davis
Bild: Reuters/T. Melville

"Europa war entschlossen, dafür zu sorgen, dass wir keinerlei Vorteile haben würden", sagte der frühere Brexit-Minister David Davis in einem Interview mit dem "Spiegel". Während sein Land in den Brexit-Verhandlungen versucht habe, "einen guten Ausgang für alle Seiten" zu finden, habe Brüssel voll auf Härte gesetzt. "Tatsächlich sagte Frau Merkel sinngemäß, dass Großbritannien auf keinen Fall vom Brexit profitieren dürfe", so Davis.

David Davis war im vergangenen Juli von seinem Ministeramt zurückgetreten, weil er die Verhandlungsstrategie von Premierministerin Theresa May gegenüber Brüssel als zu weich empfand.

Nicht zwischen allen Stühlen, sondern zwischen den Fahnen der EU und Großbritanniens - Premierministerin MayBild: Reuters/F. Lenoir

No-Deal-Ausstieg "beherrschbar"

Dem von May ausgehandelten Deal mit der EU prophezeite Davis ein schnelles Ende. Das britische Parlament werde ihn kommende Woche ablehnen - "und er wird auch scheitern, wenn man ihn, mit ein paar kosmetischen Korrekturen, ein zweites oder drittes Mal zu Abstimmung bringt". Er halte ein Ausscheiden aus der EU ohne jeden Deal für "beherrschbar".

Kein Ende der EU

Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich bis zuletzt für einen geregelten EU-Austritt Großbritanniens einsetzen. Sie sieht Deutschland aber auch auf einen ungeregelten Brexit gut vorbereitet. Man habe bereits viele Gesetze verabschiedet, "damit wir dann auch klarkommen und die Folgen möglichst gering sind", sagte Merkel in einer Diskussion mit Schülern der Deutschen Schule in Athen. Auf die Frage, ob der Brexit das Ende der EU einleiten könnte, sagte die Kanzlerin: "Davon gehe ich nicht aus."

fab/cgn (dpa, afp)

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