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Ex-FIFA-Funktionär Webb auf Kaution frei

19. Juli 2015

"Nicht schuldig": Bei einer ersten Anhörung vor einem Bundesgericht in New York hat der ehemalige FIFA-Vizepräsident Webb Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen. Er muss sich wegen Betrugs und Geldwäsche verantworten.

Der ehemalige FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/J. Klamar

Nach seiner Auslieferung durch die Schweiz bestritt der 50-jährige Jeffrey Webb vor Gericht in New York eine Verwicklung in den spektakulären Korruptionsskandal beim Weltfußballverband FIFA und plädierte auf nicht schuldig. Gegen eine Kaution von zehn Millionen Dollar wurde er unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Das Gericht stellte ihn unter Hausarrest und nahm ihm seine drei Pässe ab. Webb muss sich in einem Radius von 32 Kilometern rund um das Bundesgericht aufhalten. Ein elektronisches Überwachungsgerät kontrolliert, dass er diese Auflage einhält. Dem Ex-Präsidenten des FIFA-Kontinentalverbandes CONCACAF für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik wird Betrug, Geldwäsche und Beteiligung an einer Verschwörung vorgeworfen.

Webb ist einer von sieben hochrangigen Funktionären des Weltfußballverbandes, die auf Ersuchen der US-Justiz Ende Mai kurz vor dem FIFA-Jahreskongresses in der Schweiz in Auslieferungshaft genommen wurden. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt sie, Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar angenommen zu haben.

Vor Gericht erhielt Webb Unterstützung von seiner Familie. Seine Frau, eine US-Bürgerin, seine Eltern und seine Großmutter unterzeichneten entsprechende Papiere über eine Bürgschaft. Zudem waren sechs weitere Mitglieder seiner Großfamilie anwesend.

Wichtiger Zeuge der Justiz?

Webb, der von den Kaimaninseln stammt, wurde am Donnerstag als erster Angeklagter aus der Schweiz in die USA überstellt. Er soll als einziger der sieben Beschuldigten seiner Auslieferung zugestimmt haben. Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass sein Anwalt Edward O'Callaghan mit den Ermittlern eine Vereinbarung getroffen habe, die auch eine Kooperation mit der Justiz beinhaltet. Webb war von vielen Beobachtern als Hoffnungsträger angesehen worden. Er galt als enger Vertrauter des langjährigen FIFA-Chefs Joseph Blatter, der Anfang Juni kurz nach seiner Wiederwahl auf dem Jahreskongress des Weltverbands überraschend seinen Rücktritt angekündigt hat.

Insgesamt werden 14 Personen aus mehreren Ländern in dem jüngsten Fußball-Skandal vom US-Justizministerium beschuldigt. Dazu gehören neben Webb acht Topfunktionäre aus Gremien der FIFA, der CONCACAF oder des CONMEBOL (Südamerika) sowie fünf Vermarkter. Sie sind wegen Beteiligung an einer Verschwörung, Betrug, Bestechung und Geldwäsche angeklagt. Inzwischen ermitteln Behörden weltweit wegen Unregelmäßigkeiten rund um die Vergabe von Fußballweltmeisterschaften.

kle/wa (rtr, sid, dpa, ape)

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