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Ex-FIFA-Präsident Joao Havelange ist tot

16. August 2016

Der langjährige Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, Joao Havelange, ist laut übereinstimmender Medienberichte in Brasilien am Dienstag im Alter von 100 Jahren gestorben.

Joao Havelange Brasilianischer Fußballverband IOC
Bild: picture-alliance/dpa

Havelange war von 1974 bis 1998 Präsident des Fußballweltverbandes FIFA. Noch länger, und zwar von 1963 bis 2011, war er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Von 1958 bis 1975 war der studierte Jurist auch Präsident des brasilianischen Sportbundes. Havelange, Sohn eines nach Brasilien ausgewanderten Belgiers, war selbst ein erfolgreicher Sportler. Er nahm an zwei Olympischen Spielen teil: 1936 als Schwimmer und 1952 als Wasserballer.

In seiner Zeit als Präsident der FIFA entwickelte sich der Verband von einem finanziell gerade noch existenzfähigen Funktionärsklub zu einem global agierenden Dachverband mit milliardenschweren Rücklagen. In Havelanges eigenen Worten: "Als ich in der FIFA-Zentrale ankam, fand ich ein altes Haus und etwas Geld in der Schublade. Als ich 24 Jahre später meinen Posten räumte, besaß die Fifa mehr als vier Milliarden Dollar."

Stets unter Verdacht

Sein persönlicher Umgang mit Geld kostet Havelange aber auch die Karriere. Während seiner Ägide als FIFA-Vorsitzender wurde immer wieder der Verdacht geäußert, er sei empfänglich für Bestechungsgelder. Obwohl Havelange noch 2012 beteuert hatte, "niemals Geld genommen zu haben", war er bereits 2011 vom IOC aufgefordert worden, zurückzutreten, um einem Ausschluss zuvorzukommen. 2013 trat Havelange wegen der Korruptionsvorwürfe auch vom Posten als Ehrenpräsident der FIFA zurück.

In seiner Heimat wurde Joao Havelange bis zuletzt bewundert. Er war der erste aus Brasilien, der es bis in die Schaltstellen einer globalen Institution brachte. In seiner Heimatstadt Rio de Janeiro ist das Olympiastadion für die aktuellen Spiele nach ihm benannt worden.

dk/og (KNA, dpa/SID)