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Politik

Ex-Guerillero wird Präsident Osttimors

22. März 2017

Er wurde seiner Favoritenrolle gerecht: Schon im ersten Wahlgang konnte sich Francisco Guterres - weithin bekannt unter seinem Kämpfer-Namen "Lu-Olo" - gegen sieben Mitbewerber klar durchsetzen.

Francisco Guterres
Bild: picture-alliance/AP Photo/K. Barnez/AP

Im südostasiatischen Kleinstaat Osttimor hat der ehemalige Guerilla-Kämpfer und spätere Parlamentspräsident Francisco Guterres die Präsidentenwahl vom Montag mit großem Vorsprung gewonnen. Wie die Wahlbehörde in Dili nach Auszählung aller Wahllokale mitteilte, erreichte Guterres 57 Prozent der Stimmen. Sein wichtigster Herausforderer, Bildungsminister António de Conceição, kam lediglich auf knapp 33 Prozent.

Breite Unterstützung

Damit ist der 62 Jahre alte Guterres bereits im ersten Wahlgang gewählt. Eine Stichwahl entfällt. Guterres folgt auf Präsident Taur Matan Ruak (60), der nicht wieder zur Wahl angetreten war. In das Rennen um das weitgehend repräsentative Präsidentenamt in Osttimor waren insgesamt acht Kandidaten gegangen. Guterres hatte sowohl die Unterstützung seiner Fretilin-Partei als auch die des Unabhängigkeitskämpfers Xanana Gusmão von der dominierenden CNRT-Partei.

Guterres hat viel Rückhalt in der BevölkerungBild: Reuters/L. da Fonseca

Osttimor gehört zu den ärmsten Staaten Asiens - der Wappenspruch des Vielvölkerstaates "Einheit, Bewegung, Fortschritt" ist bis heute noch wenig eingelöst. Es fehlt an Infrastruktur und Bildung; die Ausbeutung der reichen Erdöl- und Gasvorkommen in der Timorsee steht noch aus. Die Hälfte der rund 1,2 Millionen Einwohner ist unter 15 Jahre alt; der ländliche Bereich ist stark unterentwickelt.

Jahrhundertelang gehörte Osttimor zum portugiesischen Kolonialreich, ehe es nach einem Bürgerkrieg um staatliche Unabhängigkeit 1975 von Indonesien annektiert wurde. Die brutale indonesische Besatzung endete erst 1999 im Zuge eines Referendums; die Vereinten Nationen übernahmen bis zur förmlichen staatlichen Unabhängigkeit am 20. Mai 2002 die Kontrolle. Noch bis 2013 waren UN-Blauhelme im Land.

wa/cr (dpa, afp, kna)

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