Ex-Premier flieht vor der Heimat
12. März 2009Dass Thaksin „helfen“ will, wird der jetzige Regierungschef in Bangkok Abhisit Vejjajiva wohl nicht gern hören. Denn obwohl Thaksin seit einem Militärputsch im Jahr 2006 nicht mehr im Amt ist, mische er vom Ausland aus in der thailändischen Politik mit, sagen seine Gegner. Von London, Hongkong, Peking oder Dubai aus ziehe er im gewalttätigen Streit der politischen Lager die Strippen. Doch das wird immer schwieriger für den Ex-Premier. Im Oktober hat ihn ein thailändisches Gericht in Abwesenheit zu einer zweijährigen Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Thailands Thaksin-feindliche Regierung scheint das Urteil auch wirklich vollstrecken zu wollen. Als Thaksin seinen öffentlichen Hongkonger Auftritt ankündigte, reagierte Bangkok empört und drohte mit Auslieferungsgesuchen. Es wird enger für Thaksin. Großbritannien und Japan verweigern dem Ex-Premier bereits die Einreise.
Milliardär mit GeldsorgenGerüchten zufolge hat der Unternehmer und Milliardär Thaksin auch finanzielle Probleme. Denn an den Großteil seines Geldes kommt er nicht heran, berichtet er. „Ein Unglück hat manchmal auch etwas Gutes. Vielleicht sollte ich der Militärjunta in Thailand ja dankbar dafür sein, dass sie mein Vermögen dort eingefroren hat. Ich hätte sonst sicher an der Börse investiert und mit der Krise viel Geld verloren. Weniger schön an der Sache ist aber: Ich habe nicht viel Geld außerhalb Thailands. Ich habe nur genug zum Leben und für meine Reisen.“ Nach Thailand will Thaksin fürs erste trotzdem nicht zurückkehren. Das sei erst wieder möglich, wenn dort seine Freiheit gewährleistet sei. Die Zahl der Länder, in denen der thailändische Politiker als Gast willkommen ist, nimmt allerdings ab.