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Exhumierung von Salvador Dalí hat begonnen

21. Juli 2017

Salvador Dalí gilt als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Jetzt wurde die Totenruhe des Exzentrikers gestört. Ist eine heute 61-Jährige seine Tochter?

Theater-Museum Dalí - Grab Salvador Dalí
Bild: picture alliance/dpa/R. Holschneider

Die Exhumierung der sterblichen Überreste des spanischen Künstlers Salvador Dalí hat begonnen. Bis zum Freitagmorgen sollen die Arbeiten an seinem Grab im Museum im nordostspanischen Figueres abgeschlossen sein, wie die Dalí-Stiftung mitteilte. Ende Juni wurden DNA-Tests angeordnet, weil die 61-jährige Pilar Abel Martínez seit Jahren behauptet, die einzige Tochter des berühmten Malers zu sein.

Die Klägerin Abel Martínez (61) kämpft nach eigenen Worten um das Recht, den Namen des berühmten Malers, Bildhauers und Grafikers tragen zu können. Ihr würde aber auch ein millionenschwerer Pflichterbteil zustehen. Die Dalí-Stiftung zweifelt aber an den Angaben der Frau. Medienberichten zufolge soll sie an psychischen Problemen leiden. Sollte sich die Vaterschaft bestätigen, könnte Abel rechtliche Schritte vornehmen, um ihren Anteil am Erbe des Künstlers zu erstreiten.

Großer Medienandrang

Spanischen Medienberichten zufolge waren auch Juristen bei der Exhumierung im "Theater-Museum Dalí" anwesend. Damit nichts über den Zustand des Körpers an die Öffentlichkeit dringt, begannen die Arbeiten erst nach der Schließung des Museums. Techniker und Bauarbeiter rückten an, die auch die Glaskuppel, unter der der Leichnam in einer Grabkammer ruht, vorsorglich abdecken sollten - um Neugierige und Fotografen davon abzuhalten, auf das Dach zu steigen und einen Blick auf den geöffneten Sarg zu erhaschen, berichtete das spanische Fernsehen.

Vor dem Museum hatten sich zahlreiche Reporter aus aller Welt und viele Schaulustige versammelt. Die Aktion sollte laut Medienberichten mehrere Stunden dauern, da das Grab mit einer eineinhalb Tonnen schweren Marmorplatte bedeckt worden war, die zunächst mittels eines Gerüsts abgenommen werden musste.

Ergebnisse in wenigen Wochen

Am Freitagmorgen will die Gala-Salvador-Dalí-Stiftung bei einer Pressekonferenz Details bekanntgeben. Sie hatte sich bis zuletzt gegen die Exhumierung gewehrt. Das Ergebnis der DNA-Abgleichung wird vermutlich frühestens in einem Monat vorliegen. Am 18. September will das zuständige Gericht dann seine Entscheidung fällen.

Ergebnisse würden in wenigen Wochen erwartet, sagte Abels Anwalt Enrique Blánquez. Die DNA-Proben werden direkt von Dalís Grab in dem katalonischen Dalí-Museum entnommen und sollen anschließend zur Untersuchung nach Madrid geschickt werden. 

Exzentrischer Künstler

Sein Vermögen und die Rechte auf seine Werke hinterließ Dalí dem Staat sowie der Stiftung, die seinen und den Namen seiner Ehefrau und Muse Gala trägt. Der exzentrische Künstler mit dem hochgezwirbelten Schnurrbart hatte stets behauptet, impotent zu sein. Seine Ehe mit Gala (1894-1982) blieb kinderlos. Auch in seinen teilweise von Alptraumvisionen geprägten Werken hatte der Meister sein schwieriges Verhältnis zur Sexualität thematisiert, so etwa in den 1929 entstandenen Bildern "Der große Masturbator" und "Rätsel der Begierde".

Der für seine provokanten Auftritte bekannte Dalí starb 1989 im Alter von 84 Jahren an Herzversagen. Sein wohl bekanntestes Gemälde ist "Die Beständigkeit der Erinnerung", auch "Die zerrinnende Zeit" genannt, das er 1931 mit nur 27 Jahren malte. Es ist im New Yorker Museum of Modern Art zu sehen.

cr/mak (dpa, afp)

 

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