Der Anschlag ereignete sich in etwa 200 Metern Entfernung vom Hauptquartier der schiitischen Hisbollah-Bewegung in Harat Hreik, einem Viertel im Süden der Stadt. Die Miliz der Hisbollah kämpft im Bürgerkrieg in Syrien auf der Seite der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad. Die Sunniten im Libanon stehen hingegen auf der Seite der syrischen Aufständischen.

Fernsehbilder zeigten eine schwarze Rauchwolke, beschädigte Häuserfassaden, zerstörte Autos und Menschen, die in Panik Schutz suchten. Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar sprach von einer "terroristischen Explosion". Die Zentrale der Bewegung sei aber nicht getroffen worden.

Erst am Freitag war der sunnitische Politiker und Hisbollah-Kritiker Mohammed Schattah im Zentrum von Beirut von einer Autobombe getötet worden. Politiker aus dem sunnitischen Lager hatten die Hisbollah des Anschlags bezichtigt. Die Schiiten-Miliz hatte dies zurückgewiesen. Bekannt hatte sich zu dem damaligen Anschlag niemand. Ob die jetzige Bombenexplosion mit dem Anschlag auf Schattah im Zusammenhang stand, ist unklar. Am 19. November waren bei einem Doppelselbstmordanschlag vor der iranischen Botschaft ebenfalls im südlichen Beirut 25 Menschen getötet und 150 weitere verletzt worden.

wl/gmf (rtr,afp, dpa)