Explosion in russischer Kohlemine
11. Februar 2013Das Unglück ereignete sich in der Nähe der Stadt Workuta in der Teilrepublik Komi, nordöstlich des Urals. Rettungskräfte erklärten, zehn Leichen seien geborgen worden, acht seien noch unter Tage.
Insgesamt waren 23 Bergarbeiter bei der Explosion von Methangas verschüttet worden. Fünf konnten sich retten, wie das Zivilschutzministerium mitteilte. Zuvor hatten sich mehr als 200 Arbeiter des Schachts in Sicherheit bringen können.
Warum sich das Methangas entzündete, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet, war die Direktion des Bergwerks Anfang dieses Jahres ausgewechselt worden.
Staatspräsident Wladimir Putin übermittelte sein Beileid und ordnete an, den Familien der Opfer zu helfen. Sie sollen jeweils zwei Millionen Rubel (50.000 Euro) erhalten.
Die Grube "Workutinskaja" gehört zum Stahlkonzern Sewerstal des Oligarchen Alexej Mordaschow. Die Explosion ereignete sich in 800 Meter Tiefe. Das Bergwerk wurde 1973 eröffnet. Jährlich werden dort rund 1,8 Millionen Tonnen Kohle produziert.
Die russischen Bergwerke stammen alle aus Sowjet-Zeiten. Wegen extremer Tiefe und veralteter Technik gehören sie zu den gefährlichsten der Welt. 2010 kamen durch zwei Methangas-Explosionen in der Raspadskaja-Mine, dem größten Kohlebergwerk Russlands, mehr als 60 Arbeiter ums Leben.
Vor drei Wochen kam es ebenfalls im sibirischen Steinkohlerevier im Kusnezker Becken zu einer Gasexplosion, bei der vier Bergarbeiter starben.
uh/kis (afp,dpa)